19 Göppingen: EWS-Arena (StZ)

Nachrüstung für EWS-Arena umstritten

Autorin: CORINNA MEINKE | StZ 19.06.2010



Göppingen Die akustischen Probleme in der Halle sollen durch weitere Lautsprecher geregelt werden.

Der Streit über die Ausstattung der EWS-Arena geht weiter. Auch in dieser Woche waren sich die Göppinger Gemeinderäte darüber uneinig, mit welcher technischen Ausstattung die Halle noch zu bestücken sei. Dabei geht es zum wiederholten Mal um die Themen LED-Anzeige für den Außenbereich, Warmluftschleier an den Eingängen und Veränderungen an der Lautsprecheranlage, um die Akustik im Raum zu verbessern.

Auf Antrag der SPD wurde die Debatte über die LED-Anzeige gar nicht erst eröffnet, weil ein weiteres Angebot eingeholt werden soll. Umso länger diskutierten die Räte dann über die Raumakustik in der Halle. Denn je nachdem, ob in der EWS-Arena Musik oder Wortbeiträge zu hören sind, fällt das Ergebnis der Beschallung unterschiedlich aus. Vor allem Reden sind nicht auf allen Plätzen optimal zu verstehen. Das liegt nach Meinung der Verwaltung an der zu geringen Schallenergie der Lautsprecher. Außerdem sei der Abstand der Lautsprecher zu den Zuhörerplätzen zu groß. Deshalb wird vorgeschlagen, die Anlage mit weiteren Lautsprechern und Hochtönern zu ergänzen, die näher an den Tribünenplätzen liegen. Dieses Paket würde 156 000 Euro kosten. Im zweiten Schritt, den die Verwaltung erst für einen späteren Zeitpunkt empfiehlt, könnten schallschluckende Platten an der Decke angebracht werden. Dafür wären rund 132 000 Euro nötig.

Gar nicht zufrieden mit diesen Vorschlägen zeigte sich die SPD-Fraktion. Ihr wirtschaftspolitischer Sprecher Armin Roos will einer so großen Ausgabe für weitere Lautsprecher erst zustimmen, wenn klar ist, dass alles zusammenpasst. Zweifel äußerte Roos auch an der Methode, mit der das beauftragte Berliner Akustikbüro Krämer und Stegmaier seine Simulationsrechnungen am Computer erstellt hat: „Wir werden um Messungen in der vollen und in der leeren Halle nicht herumkommen."Wie schwierig es für Laien ist, das Thema Akustik zu bewerten, zeigten auch die Wortmeldungen auf CDU-Seite. Während Ulrich Weiß dafür plädierte, die Halle auf den Stand der heutigen Technik zu bringen, waren seinem Kollegen Achim Fehrenbacher die Fakten für eine solche Ausgabe zu dürr.

Der Baubürgermeister Olav Brinker und Christoph Weber von den Grünen lagen mit ihren Äußerungen nicht weit auseinander. Brinker hatte das Thema mit den Worten eingeführt: „Zu einer sparsamen Halle passt das eigentlich nicht." Und Weber nannte es inkonsequent und unsolidarisch, wenn die Stadt hier investiere und sich gleichzeitig Pflichtaufgaben stauten wie der Brandschutz in Schulen.

Am kommenden Donnerstag entschiedet der Gemeinderat über den Baubeschluss zur Akustik. Die Berliner Akustiker werden zu der Sitzung kommen. Auch der Einbau von Warmluftschleiern an den Eingängen wird erneut thematisiert werden. Das Thema war im Ausschuss so umstritten, dass die Räte die Weiterleitung an den Gemeinderat nicht empfehlen konnten.

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