02 Ebersbach: Krippenplätze

Kein Geld für den großen Wurf

Konzept für Krippenplätze in Ebersbach

Autor: KARIN TUTAS | NWZ 02.12.2010

Der Ebersbacher Stadträte haben die Weichen für die Schaffung von Kinderkrippenplätzen gestellt. Aber für den großen Wurf fehlt das Geld.

Ebersbach. „Es ist halt das Nötigste.“ In der Stimme der Grünen-Sprecherin Gabriele Ebensperger schwang eine gewisse Bitterkeit mit. Aus allen Beiträgen der Bürgervertreter im Ebersbacher Ausschuss für Verwaltung und Bürgerschaftliches Engagement wurde deutlich: Die Stadt wird zwar die bis 2013 erforderlichen Krippenplätze für Kleinkinder schaffen. Jedoch ist das Konzept, dem die Bürgervertreter am Dienstagabend mit deutlicher Mehrheit zustimmten, dem strikten Sparzwang geschuldet.

Die drei Krippengruppen mit jeweils zehn Kindern will die Kommune an drei Standorten ansiedeln und auf drei Träger verteilen. Die Gruppe beim städtischen Kindergarten Schulstraße will die Stadt selbst betreiben, während die Kleinen in Roßwälden unter dem Dach der evangelischen Kindergemeinde an der Steinbissstraße betreut werden sollen. Auch der Waldorfpädagogische Förderkreis, der ein Konzept für die Krippenbetreuung vorgelegt hat, soll die Trägerschaft für eine Gruppe erhalten. Aber die Stadt und der Förderkreis liegen in den finanziellen Vorstellungen weit auseinander.

Der Förderkreis hat ein Gebäude nebst Anwesen an der Martinstraße im Auge, das geeignet sei, um Kindergarten und Krippenbetreuung unter einem Dach unterzubringen. „Das wäre eine Perle“, schwärmte die SPD-Fraktionsvorsitzende Ingrid Scherr angesichts der räumlichen Möglichkeiten und des großzügigen, parkartigen Gartens. Der Haken ist jedoch: Die Kommune soll sich am Umbau und der Renovierung des Hauses mit rund 470 000 Euro beteiligen – zu viel angesichts der prekären Haushaltslage, waren sich die Bürgervertreter einig. „Ein schönes Gebäude und viel Platz, aber in Zeiten klammer Kassen nicht denkbar“, fasste Yvonne Birk die Stimmungslage der Freien Wähler zusammen.

„Wir können im Moment nicht auf so eine teure Lösung gehen“, machte Bürgermeister Sepp Vogler deutlich. Zumal die Stadt trotz Zuschuss nicht Eigentümer des Grundstücks wäre, fügte Hauptamtsleiter Günther Pfeiffer hinzu. Deshalb bleibt es beim Angebot der Stadt, dass der Waldorfkindergarten die in der Nachbarschaft gelegenen Räume des Kindergartens Krapfenreuter Straße für die Krippenbetreuung nutzen kann. Allerdings hat der Waldorfpädagogische Verein dieses Angebot bislang abgelehnt, weil die Räume keine Expansionsmöglichkeiten böten und alle Angebote unter ein Dach sollen. Notfalls könnten an der Schulstraße auch zwei Krippengruppen unter städtischer Trägerschaft entstehen, beantwortete Günther Pfeiffer die Frage Ingrid Scherrs, die sich nicht vorstellen kann, dass der Waldorfverein das Projekt an der Martinstraße ohne die Stadt stemmen kann.

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