08.06.12 Strompreiserhöhung

Leserbrief von Rüdiger Höwler, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Kreis Göppingen, vom 08. Juni 2012

Einladung zu Strompreiserhöhung

Die Panikmache der Industrie- und Wirtschaftsverbände und Teilen der Bundesregierung nehmen die Energiekonzerne zurzeit dankend als Einladung zur Strompreiserhöhung an. Und wieder können alle Gegner der Energiewende sich bestätigt fühlen und sagen: „Seht her, schon wieder steigen die Strompreise!“ Dass auch die aktuelle Preisrunde absolut nichts mit der Energiewende zu tun hat, spielt da offenbar keine Rolle. Weder wurde die EEG-Umlage erhöht, noch hat irgendein Netzbetreiber mit dem Bau neuer Trassen begonnen. Aber egal, in diesem Umfeld ist es besonders leicht, Strompreiserhöhungen umzusetzen.

Um beim konkreten Beispiel Durchleitungsgebühren und Netzausbau zu bleiben. Sollte wirklich der XXL Ausbau, wie ihn zurzeit die Netzbetreiber vorschlagen, umgesetzt werden, wären dafür 23 Mrd. Euro innerhalb der nächsten 10 Jahre fällig. Auf den Strompreis umgerechnet würde dies bei gleichbleibendem Verbrauch einen Aufschlag von 0,4 Cent/kWh bedeuten. Diese Rechnung wäre aber nur dann richtig, wenn dem Stromkunden dann auch die Leitungen gehören würden. Denn in diesem Fall würden die Investoren den vollen Preis der neuen Trassen direkt und zeitgleich auf dem Verbraucher umlegen. Die Betreiber werden aber wie selbstverständlich die nächsten 40 bis 50 Jahre Geld für die Durchleitung kassieren, ohne auch nur einen einzigen Cent selbst investiert zu haben. Ein tolles Geschäft!

Dies ist leider nur eines von vielen Beispielen, wie die Bundesregierung die Akteure gewähren lässt.

Rüdiger Höwler
Rechberghausen

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Der Leserbrief bezieht sich auf den Artikel:

„Strom wird voraussichtlich noch teurer“ (dpa), erschienen in der NWZ 08. Juni 2012…