Geschockt über MiGy-Pfusch

Grüne Stadträte drängen auf rasche und umfassende Aufklärung.

In einer gemeinsamen Sitzung von alter und neuer Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen erklärte sich Fraktionsvorsitzender Bernhard Lehle „geschockt“ über die neuesten Enthüllungen über das Michelberg Gymnasium. Neustadträtin Martina Brandl betonte: „Was den Schülern, Eltern, Lehrern und letzten Endes allen Geislinger Bürgern zugemutet wird, ist nicht hinnehmbar. Wir werden alles daran setzen, für lückenlose Transparenz zu sorgen und die Verantwortlichkeiten zu klären.“

Das jüngst zu Tage getretene, katastrophale Ausmaß der Schäden gehe weit über die üblichen Bausünden und Kostensteigerungen hinaus, wie man sie leider bei öffentlichen Bauvorhaben fast schon gewohnt sei, betonte Holger Schrag, Stadtrat der Offenen Liste Geislingen und ständiges Mitglied der grünen Gemeinderatsfraktion. „Ein solcher Pfusch lässt ein Totalversagen wichtiger Akteure befürchten“, so Schrag.

Auch der Gemeinderat müsse sich selbstkritisch fragen, was er in der Vergangenheit hätte anders machen müssen, so Ismail Mutlu, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Geislinger Grünen. Nicht zuletzt, weil sich derartiges keinesfalls wiederholen dürfe, müsse der ganze Entscheidungsprozess nun rasch und gründlich aufgearbeitet werden.

„Natürlich kann zunächst nicht alles in aller Öffentlichkeit besprochen werden, da brisante Gerichtsverfahren anstehen und auch Persönlichkeitsrechte von Betroffenen geschützt werden müssen“, zeigte Neustadträtin Petra Straile Verständnis für die betont vorsichtige Herangehensweise der Stadtverwaltung. Umso mehr stünde jetzt aber der Gemeinderat in der Pflicht, intern intensive und kritische Untersuchungen und Beratungen anzustellen. „Alte wie neue Stadträte können jetzt nicht einfach erstmal in den Ferien verschwinden!“, ist sich Straile sicher.