Landtagswahl 2021: Göppinger Grüne nominieren Ayla Cataltepe

Für die Grünen Mitglieder des Landtagswahlkreis Göppingen war es ein spannender Wahlkampfabend. 82 Stimmberechtigte hatten sich in der Bürenhalle in Wäschenbeuren eingefunden, um den Kandidat/die Kandidatin für die Landtagswahl im März 2021 zu nominieren. Am Ende setzte sich die Eislingerin Ayla Cataltepe im zweiten Wahlgang mit einem Vorsprung von drei Stimmen gegen den Mitbewerber David Catenazzo aus Wäschenbeuren durch.

Christine Lipp-Wahl aus Jebenhausen war im zweiten Wahlgang nicht mehr angetreten, nachdem sie im ersten Wahlgang 20 Stimmen erreicht hatte und damit 17 Stimmen hinter Cataltepe und fünf Stimmen hinter Catenazzo lag. Die Kreisrätin und Zweitkandidatin von Alex Maier, dem derzeit noch amtierenden Landtagsabgeordneten und designierten Göppinger Oberbürgermeister, hatte in ihrer Rede besonders die Themen Demokratie, Bildung und die Bedeutung der Energiewende hervorgehoben. Als Begründerin des Vereins Haus Lauchheimer zum Erhalt und Förderung des jüdischen Kulturerbes hatte die Apothekerin angekündigt, sich vehement gegen den wiederaufkommenden Antisemitismus einzusetzen zu wollen.

Der 21-jährige Erzieher David Catenazzo, der zusammen mit Fadime Ercik seit 2019 den Kreisvorsitz innehat, sagte er wolle sich als Repräsentant junger Menschen im Landtag für konsequenten Klimaschutz und die Aufwertung der Landwirtschaft stark machen. Als Gemeinderatsfraktionsvorsitzender und Initiator des ersten Bürgerentscheids in Wäschenbeuren habe er bei den Bürgern viel Sympathie erworben. Ihm sei wichtig im Landtag auf die Schul- und Bildungspolitik einzuwirken und einen Gegenentwurf zur Politik Eisenmanns anzubieten. Außerdem wolle er für ein Wahlrecht ab 16 Jahren kämpfen.

Eine zentrale Rolle in der Rede von Ayla Cataltepe spielten die Themen soziale Gerechtigkeit, gerade auch im Bildungssystem sowie der Schutz der Grundrechte und der Freiheit. Als langjährige Mitarbeiterin für Abgeordnete des Landtags, kenne sie sich aus mit der parlamentarischen Arbeit und wolle ihre Erfahrungen nutzen und einbringen, sich für gesellschaftliche Vielfalt stark machen und gegen Rechtsextremismus einsetzen. Nach ihrer Nominierung betonte die 48-jährige, Kandidatin für alle sein zu wollen und bedankte sich für das ihr entgegengebrachte Vertrauen.

Als Zweitkandidatin konnte sich die 20-jährige Nina Goldmann aus Göppingen mit 48 zu 20 Stimmen gegen ihren Mitbewerber, den Ebersbacher Ortsvorsitzenden, Klaus Walter durchsetzen. Die Beisitzerin des Kreisvorstands und Studentin der Medienwissenschaften stellte den Bereich Digitalisierung in den Mittelpunkt ihrer Rede.

Im Laufe des Abends brachten einzelne Mitglieder wiederholt den der Versammlung vorausgegangen Konflikt um die Aufnahme neuer Mitglieder zu Sprache. Der Landtagsdirektor, Berthold Frieß, der die Versammlungsleitung übernommen hatte, mahnte die Anwesenden abschließend mit den Worten „Begrabt das Kriegsbeil!“