Klage gegen Windkraft bremst Energiewende vor Ort

Seit fast 8 Jahren wird in Uhingen und besonders im Stadtteil Nassachtal/Diegelsberg öffentlich und kontrovers über den geplanten Windpark Stümpflesberg oberhalb von Baiereck diskutiert. Der aktualisierte Regionalplan zur Teilfortschreibung für Windkraft weist das Gebiet auf Ebersbacher Gemarkung nach wie vor als geeignet aus. Dafür muss die mittlere gekappte Windleistungsdichte bei mindestens 215 W/m² liegen. Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg beschreibt die mittlere Windleistungsdichte als einen meteorologischen Parameter, der sich aus den an einem Standort auftretenden Windgeschwindigkeiten in der entsprechenden Häufigkeit und der Luftdichte berechnet.

Schon 2015 hat sich unter acht Bewerbern eine Firma durchgesetzt, die inzwischen statt fünf kleinen zwei große Windkraftanlagen mit einer Leistung von 4,5 Megawatt errichten möchte. Die dafür notwendige Baugenehmigung des Landratsamtes ist nach langwieriger Prüfung und einiger Nachjustierung erfolgt. Besondere Berücksichtigung fand dabei der Schutz der Fledermausbestände, der evtl. mögliche Schlagschatten in den Wintermonaten auf Baiereck, Lärm- sowie Lichtemissionen. Für die genannten Ereignisse sind technisch aufwendige Abschaltmechanismen installiert. Entgegen der Behauptung Einiger, wird der Bau der Anlagen nicht subventioniert. Das zukünftige Betreiberunternehmen investiert hier in ein rentables Geschäft, komplett aus Eigenkapital.

Die Stadt Uhingen hat sich nun entschlossen gegen die Baugenehmigung der Windkraftanlagen zu klagen, da sie die Belange der Bevölkerung im Stadtteil Baiereck nicht ausreichend geschützt sieht. Wir sehen darin nur eine weitere Zeitverzögerung. Die Klage verhindert bei uns direkt vor der Haustüre die dringend notwendige, schnelle Umsetzung der Energiewende. Wir bedauern dieses Vorgehen und hoffen, dass die ohnehin wenig aussichtsreiche Klage schnell vom Tisch ist.

Für die Zukunft wünschen wir uns, dass die Stadt Uhingen für zukünftige Vorhaben, im Bereich Erneuerbare, auf Uhinger Gemarkung, selbst aktiv wird um Projekte – auch mit finanzieller Beteiligung an den Gewinnen – gemeinsam mit Bürger*innen zu planen. Zum Beispiel in Form einer Bürgerenergiegenossenschaft.