Im April haben Mitglieder des Gemeinderates und der Verwaltung bei einer Exkursion in den Niederlanden teilgenommen, um die dortigen Konzepte und Maßnahmen zur Steigerung des Radverkehrs kennenzulernen. Dabei wurde klar, dass die Niederländer eigentlich genauso gerne oder ungerne Radfahren wie wir, also keine Fahrradverrückten und auch keine besseren Klimaschützer sind. Aber dort wird innerorts sehr viel mit dem Rad gefahren und die lnnenstädte sind dadurch attraktiver und bieten mehr Lebensqualität.
Der Grund dafür ist, dass in den Niederlanden bei der Stadtplanung konsequent auch Fußgänger und Radfahrer berücksichtigt werden. Separate Radwege, sicher und sauber, durchgehend frei von Hindernissen und klar markiert. Dazu überall genügend bequeme Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bis hin zu großen Fahrradparkhäusern an Bahnhöfen. Damit erreicht man, dass Radfahren die schnellste und bequemste Art ist, im Alltag vor Ort mobil zu sein. Wir haben gesehen, dass die Konzepte dort wirklich funktionieren: Die Aufenthaltsqualität erhöht sich enorm und auch der Einzelhandel profitiert, weil mehr Leute in die Stadt kommen und sich dort auch langer und gern aufhalten.
Mit diesen Zielen hat der ADFC ein Radverkehrskonzept für Süßen mit sehr vielen Details und Vorschlagen erarbeitet. lm Ratsinfosystem der Stadt ist das Konzept eingestellt. Wir danken den Autoren Thomas Gotthardt und Dirk Messer für die Erstellung und Ausarbeitung! Dazu kamen fachliche Untersuchungen vom Ingenieurbüro LKArgus und Erklärungen bei einer Radrundfahrt durch Süßen mit Herrn Bürgermeister Kersting und Herrn Gotthardt.
Als grüne Fraktion haben wir uns sehr gefreut, dass der Gemeinderat nun mit großer Mehrheit (bei einer Enthaltung und drei Gegenstimmen aus den Reihen der CDU-Fraktion) das gesamte Radverkehrskonzept als Grundlage für künftige Entwicklungen des Radverkehrs in Süßen beschlossen hat. Als eine der ersten größeren Maßnahmen wird der geplante Kreisverkehr an der Tobelkreuzung mit einer umlaufenden Radspur nach niederländischem Vorbild gebaut werden.