Warum keine Windkraft in Bad Boll? – Jedes Windrad zählt!

PM vom 11.7.23

So wird es nichts mit der Energiewende und dem Klimaschutz.
Nur kurz währte die Freude im Ortsverband Voralb der Grünen über die
Ankündigung, dass in Bad Boll Windkraftanlagen gebaut werden sollen. Dass es
Windräder auch in Bad Boll geben könnte, hatte die Grüne Liste Bad Boll in ihrer
Haushaltsrede für 2023 festgestellt und eine Planung unter Bürgerbeteiligung
beantragt. Nun beschließt der Gemeinderat, das Windparkvorhaben, ohne dass es
überhaupt auf der Tagesordnung stand, kurzerhand in seiner letzten nicht
öffentlichen Sitzung aufgrund von kritischen Fragen einer Interessengemeinschaft
„vorerst“ nicht weiterzuverfolgen.
Sie seien für „sinnhafte Lösungen“, sagt die Interessengemeinschaft, aber Windkraft
in Bad Boll gehöre leider nicht dazu. Es folgen die üblichen, teilweise erstaunlichen
Verhinderungsargumente. So sollen die Windkraftanlagen einen Imageverlust für
Bad Boll verursachen.
Die Gemeinde ist bekannt dafür, Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz
zu sein. Windkraft würde also eher einen Imagegewinn für sie bedeuten und das
Narrativ von der fortschrittlichen Gemeinde eher stärken, meinen die Voralb-Grünen.
Auch unsere Ministerin und Landtagsabgeordnete Razavi sagt: „Jedes Windrad
zählt“. Wir wissen, dass viele Bürgerinnen und Bürger ebenso denken, auch wenn
sie jetzt nicht damit an die Öffentlichkeit getreten sind. Photovoltaik glänzt auf immer
mehr Dächern, das ist gut, auch die Nahwärmeversorgung durch Biogas, jedoch
brauchen wir für den vollständigen Energiemix auch Windkraft. Deshalb sollen
künftig auf mindestens 1,8 Prozent der Landesfläche und in der Region Windräder
stehen.
Bisher haben wir speziell in Baden-Württemberg viel zu wenig eigene
Stromerzeugung aus Erneuerbaren, und die Leitungen vom Norden, wo sehr viel
Windenergie erzeugt wird, zu uns in den Süden, sind in weiter Ferne. Woher soll der
Strom kommen für unsere Wasserstoff-Initiativen?
Ineffizient, sagt die Interessengemeinschaft der ablehnenden Bürger? − Absolut
nicht! Windkraft ist eine der kostengünstigsten Technologien und hilft extrem beim
Einsparen von CO2. Unsere Landesregierung informiert dazu: „Windräder stoßen
über den gesamten Produktlebenszyklus Treibhausgase in einer Größenordnung von
lediglich 11 Gramm je Kilowattstunde aus. Im Vergleich: Ein Gaskraftwerk stößt 400
Gramm, ein Steinkohlekraftwerk 870 und ein Braunkohlekraftwerk über 1.000
Gramm pro Kilowattstunde aus.“
Wir müssen die Erderwärmung stoppen. Windkraft kann uns dabei helfen. Jede und
jeder muss seinen/ihren Beitrag dazu leisten. Wir Grüne vom Ortsverband Voralb
treten entschieden dafür ein, die Planung für die Windkraftanlagen in Bad Boll
baldmöglichst wieder aufzunehmen und in einem Bürgerdialog konstruktiv an einer
Lösung zum Wohle der nachfolgenden Generationen mitzuwirken.

hl