Mit einer klaren Mehrheit schicken die Mitglieder der Grünen im Kreis Göppingen Moritz Franz-Gerstein aus Bad Boll ins Rennen für ein Mandat im Bundestag.
Der Beisitzer im Grünen Kreisvorstand überzeugt die 81 Kreismitglieder in seiner Bewerbungsrede nicht nur mit seiner beruflichen Vita, er beantwortet auch die Fragen der Versammlung souverän und fachlich kompetent. Mit 60 Stimmen setzt er sich im ersten Wahlgang gegen seine Mitbewerber*innen durch.
Franz-Gerstein ist Amtstierarzt beim Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz Göppingen und befasst sich dort mit Seuchenschutz, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz. Als nebenberuflicher Dozent am Campus of Finance unterrichtet er die Studierenden schwerpunktmäßig zu den „planetaren Grenzen“. Er hat einen Master of Business Administration absolviert, außerdem ist er Tierschutzbeauftragter des Nationalparks Schwarzwald.
Einen Schwerpunkt seiner Rede legt der Vater von zwei Kindern auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt, der nur durch Begegnung und Austausch der verschiedenen gesellschaftlichen Schichten zustande kommen könne. Die Arbeitsteilung habe den Menschen zwar einen enormen Wohlstand gebracht, schaffe aber auch große Unterschiede zwischen den Lebensrealitäten. „Die einen sitzen im Trekker und kümmern sich ums Essen und die anderen im Glasturm und verwalten die Finanzen. Jeder lebt in seiner Blase“. Man müsse Wege finden zur konstruktiven Diskussion und zur lösungsorientierten Debatte, zu einer angstfreien und offenen Kommunikation.
Dass sich in unserer Region, also zwischen den Großstädten, die Menschen aus den verschiedenen Blasen begegnen, betrachte er als großen Schatz. Denn nur eine Gesellschaft, die im konstruktiven Austausch ist, könne die für die Demokratie so wichtigen Kompromisse herbeiführen und sich gegen Extremismus und Fake-News wehren. Dementsprechend wolle er denen, die gerne von Anzugsgrünen sprechen zeigen „wir können auch Gummistiefelgrün“.