Mit UN Women Deutschland fordern wir Grünen: Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe schnell umsetzen!



Aus der PM von UN Women Deutschland vom 13.7.23:

Die neusten Zahlen des Bundeskriminalamts zu häuslicher Gewalt sind erneut erschütternd. Sie stellen nur die Spitze des Eisberges dar. Expertinnen zufolge liegt die Dunkelziffer bei dem Fünffachen, da die meisten Fälle nicht angezeigt oder durch polizeiliche Ermittlungen bekannt werden.

Die Zahl Betroffener von häuslicher Gewalt (davon mehr als 70% Frauen) stieg um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und die der Betroffenen von partnerschaftlicher Gewalt (davon über 80% Frauen) stieg um 9,1 Prozent. Fast alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Mensch Opfer von häuslicher Gewalt. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner eine Frau zu töten und häufiger als jeden dritten Tag wird eine Frau durch ihren Partner oder Expartner ermordet.

„Diese schockierenden Zahlen erfordern dringend ein Gesamtkonzept für Gewaltprävention und einen umfassenden, flächendeckenden und wirksamen Schutz der Opfer. Dazu gehört eine schnelle Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Schutz und Hilfe, eine bedarfsgerechte Finanzierung und Ausbau des Hilfesystems sowie den Vorrang des Opferschutzes – auch beim Umgangsrecht und der Überwachung von Näherungsverboten“, so Elke Ferner, Vorstandsvorsitzende von UN Women Deutschland.

Gewalt gegen Frauen ist allgegenwärtig und ein strukturelles Problem. Daher ruft UN Women Deutschland alle Menschen dazu auf, gegen diese Gewalt aktiv zu werden. „Geschlechtsspezifische Gewalt ist kein ‚Frauenproblem‘, sondern ein Problem der gesamten Gesellschaft. Auch und insbesondere Männer müssen sich mit gewaltbetroffenen Frauen solidarisieren und sich gegen alle Formen geschlechtsspezifischer Gewalt einsetzen“, so Elke Ferner weiter.