Vereine und Stadt arbeiten zusammen
Bei der Vereinsbeiratssitzung am 7. Mai zeigte sich wieder einmal die Vielfalt der Süßener Vereine. Es gab einen konstruktiven Austausch zwischen unseren beiden grünen Vertreterinnen aus dem Verwaltungs- und Kulturausschuss und den Vereinsvorsitzenden. Wir machten deutlich, dass sich der Gemeinderat bei der vergangenen Klausurtagung darauf verständigt hatte, das Zugehörigkeitsgefühl und Engagement in der Stadtgesellschaft zu stärken. Süßen soll keine „Schlafstadt“ sein, sondern ein lebendiger Ort, indem die Menschen sich kennenlernen und einbringen. Diskutiert wurde ein „Ehrenamtspool“ seitens der Stadt, um Menschen, die zugezogen sind oder sich vielleicht nur ab und zu engagieren möchten, für einzelne Events mit den Vereinen vernetzen zu können. Als Fraktion sind wir unheimlich dankbar für das Engagement der Vereine, denn sie bringen Menschen zusammen: Ob beim Stadtfest, in der Turnhalle oder beim TableTop.
Gedenken an das Hitler-Attentat des schwäbischen Schreiners Georg Elser
Am 8. Mai, das Ende des Krieges und der Herrschaft der Nazis, lud die Stadt Süßen zu einer Veranstaltung über den Widerstandskämpfer Georg Elser mit Referent Joachim Ziller ein. Es war sehr eindrücklich, die Geschichte des schwäbischen Schreiners und die seines missglückten Attentats 1939 zu erfahren: Sie explodierte 13 Minuten, nachdem Hitler spontan früher die Veranstaltung verlassen hatte, Georg Elser wurde dann 30 Meter vor der Schweizer Grenze aufgegriffen und wurde Jahre später nur 3 Wochen vor Kriegsende im KZ Dachau ermordet. Die Stadtarchivarin Frau Eberhard und Herr Starke stellten außerdem ein neues Projekt in Süßen vor: Über die Widerstandskämpfer können die Einwohner/-innen nun mehr Infos per QR-Code erfahren – hinterlegt an den jeweiligen Straßennamen in den neuen Rabenwiesen. Wir freuen uns sehr über dieses Engagement gegen autoritäre und rechtsextreme Strömungen durch eine aktive Erinnerungskultur.
Ein Samstag zwischen Küken und Tomaten
Die Jugendfarm hatte am 10. Mai die Tore zum Tag der offenen Tür geöffnet. Buntes Treiben mit Kaffee und Kuchen zwischen Bienen und Kaninchen sorgten für gute Stimmung. Als Gemeinderäte bekamen wir nicht nur einen ausführlichen Bericht und eine Führung, sondern durften auch die Küken einmal auf den Arm nehmen – ganz nach dem Motto: Politik funktioniert nur Hand in Hand mit der Praxis und wenn das Küken schreit, helfen manchmal auch keine gut gemeinten Reden. Außerdem lud die Lokale Agenda zum Pflanzentauschtag und in der solidarischen Landwirtschaft Paaradieschen gab es am Samstag ausnahmsweise nicht nur Gemüse, sondern auch Kuchen und Apfelschorle für die Mitglieder und Interessierte.
Klima- und Naturschutzförderung
Am Montag, 12. Mai, folgte auf eine volle Woche eine lange Gemeinderatssitzung. Als Fraktion freuen wir uns vor allem über Fördergelder von über 200.000 €, die die Verwaltung im Bereich Klima- und Naturschutz erhalten konnte. Damit können nicht nur neue Projekte umgesetzt werden, sondern auch in die Jahre gekommene Gerätschaften zur Grünpflege neu angeschafft werden. Wir freuen uns außerdem über die ersten Anträge aus der Bevölkerung für eine Balkonkraftwerksförderung von jeweils 50 €, die wir als Fraktion angestoßen haben. Es gibt ein beschränktes Kontingent – wer also noch Interesse hat, sollte sich möglichst bald bei der Stadt melden.
Demgegenüber verkündete Herr Kersting die unerfreuliche Nachricht, dass bei den Bauarbeiten um das Modehaus Rieker mehrere Bäume beschädigt wurden. In der Vergangenheit wurden wohl Kabel direkt unter den Bäumen verlegt, weshalb es nun Probleme gibt. Die Verwaltung versicherte zwar „Ausgleichsbäume“, aber klar ist auch, dass jeder Baum Jahre braucht, um groß zu werden und den im Sommer notwendigen Schatten bereitzustellen.