Am 19.11.2025 trafen sich die Grüne Gemeinderatsfraktion zusammen mit der Fraktion der SPD mit den Verantwortlichen des Familientreffens in der Lange Straße in Süßen. Das Sparvorhaben des Landkreises gefährdet die Weiterführung des Angebots. Frau Weinberg berichtete eindrücklich aus ihrer jahrelangen Erfahrung bei den Familientreffs im Kreis Göppingen. Das niederschwellige Angebot ist offen für alle Menschen und spricht besonders die an, die nach der Geburt eines Kindes Unterstützung benötigen: Sei es der soziale Austausch von (meistens) Mamas, die überfordert und/oder allein zuhause mit einem Neugeborenen(und im Zweifel noch Geschwistern) sitzen, aber auch von Papas und Opas, die sich über die Erfahrung anderer Eltern freuen. Es geht auch um das Miteinander von Eltern und (Einzel-)Kindern, die neu zugezogen sind oder auch mal um Hilfe bei Papierkram für Menschen, die andere Sprachen sprechen oder die Vermittlung an Beratungsstellen. Das Angebot ist kostenlos und nicht verbindlich. In einer Woche sind 5 Familien da, in der anderen Woche 10, und das ist auch gewollt. So ist die Hürde niedrig, das Angebot spontan in Anspruch zu nehmen. Herr Eisele berichtete gleichzeitig von langjährigen Kontakten aus ganz unterschiedlichen sozialen und kulturellen Kontexten, die daraus entstehen und aktiv Aktionen wie beispielsweise den Laternenumzug gestalten.
Der Familientreff unterstützt diejenigen, die selten in Entscheidungspositionen sitzen, weil sie gerade Kinder auf die Welt bringen und großziehen. Viele Menschen in Entscheidungspositionen (zum Glück nicht alle) haben dagegen wenig Erfahrung damit, wie es sich anfühlt, plötzlich ganz alleine für einen Menschen verantwortlich zu sein. Dann ist es schwer, sich vorzustellen, wie schnell der Alltag überfordernd wird, wenn ein kleiner Mensch weint, während man auf Toilette muss. Es ist schwer, sich vorzustellen, wie erleichternd es sein kann, wenn beim Familientreff auch andere Kinder mal aus unerklärlichen Gründen schreien oder auch die scheinbar perfekte Mama sagt, dass es nicht immer leicht ist. Es ist leicht, bei Dingen zu sparen, die man selbst nicht nutzt oder braucht. Politik sollte jedoch alle Bevölkerungsgruppen repräsentieren: Auch Kinder und die Menschen, die sich um sie kümmern.
