Grüne Fraktion in Uhingen fordert klares Bekenntnis zum geplanten Windpark im ehemaligen Bundeswehrdepot

Im ehemaligen Bundeswehrdepot zwischen Wangen und Oberberken plant eine Betreibergesellschaft der Stadtwerke Schorndorf und Stadtwerke Fellbach einen Windpark mit insgesamt vier Anlagen. Als Anrainerkommune wurde die Stadt Uhingen um eine Stellungnahme gebeten. Diese Stellungnahme sieht nun vor, dass sich die Stadt Uhingen grundsätzlich gegen Windkraft stellt. Nach einer hitzigen Debatte und etlichen falschen und irreführenden Aussagen entschied sich die Mehrheit des Gemeinderats für das klare „NEIN“.

Wir als Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wollen uns ganz klar für alle vier geplanten Windenergieanlagen im ehemaligen Bundeswehrdepot aussprechen und möchten kurz erläutern warum:

Windenergie ist eine der Hauptquellen für Strom in Deutschland. Die Windenergie leistete 2023 mit einem Ertrag von 140,5 Mrd. kWh den größten Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Damit erzeugten Windenergieanlange erstmals mehr Strom als alle Braun- und Steinkohlekraftwerke in Deutschland zusammen. Windkraft war damit mit einem Anteil von 31,0 % der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland.

Windenergie ist unschlagbar günstig. Beim Windstrom führen sinkende Anlagekosten zu Gestehungskosten von 3,94 bis 8,29 €Cent/kWh für Onshore-Windenergieanlagen, was sie zur zweitgünstigsten Erzeugungstechnologie macht. Damit wird Windkraft nur noch von PV-Freiflächenanlagen mit 1,92 und 3,51 €Cen /kWh unterboten.

Windenergie ist eine Heimatenergie. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien wie der Windkraft verringert Deutschland seine Abhängigkeit von fossilen Energieimporten, die oft aus unberechenbaren autokratischen Staaten stammen. Eine stärkere Nutzung heimischer Windenergie stärkt die Energiesouveränität und reduziert geopolitische Risiken.

„Wir sind generell für Windkraft, ABER nicht bei uns.“ Diesen Satz hört man Land auf Land ab. Wie wollen wir beim Windkraftausbau vorankommen, wenn jeder dagegen ist? Der Gemeinderat hätte daher den Mut fassen sollen und sich FÜR die Errichtung der Windkraftanlagen aussprechen. Stattdessen werden wir in Uhingen durch eine ablehnende Stellungnahme erneut als Windkraftverweigerer gesehen.

Die zahlreichen falschen und irreführenden Aussagen einiger Gremiumsmitglieder sind nicht nur irrational, sondern schüren bei den Bürger:innen unbegründete Ängste. So war beispielsweise die Rede von bis zu 50 geplanten Windenergieanlagen – eine völlig übertriebene Darstellung. Tatsächlich ist bislang kein weiterer Projektierer bekannt, der in der Umgebung Anlagen plant. Ebenso ist die Behauptung, dass durch Windenergieanlagen Hitzeinseln entstehen könnten, schlichtweg falsch. Darüber hinaus müssen Windenergieanlagen gemäß der Landesbauordnung vollständig zurückgebaut werden, einschließlich des gesamten Fundaments. Auch der oft angeführte Schattenschlag ist für die Gemarkung Uhingen irrelevant, da die Anlagen nördlich des Ortes errichtet werden und die Sonne im Süden steht.

Mit den besten Grüßen,
Daniel Wagner
Gemeinderat Stadt Uhingen für B90/Grüne 🌻

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