Kommunalprogramm

– Kommunalprogramm

Der Stadt ein Gesicht geben

Die Kommunalpolitik der nächsten Jahre steht vor großen Herausforderungen. Die Folgen des Klimawandels sind nicht mehr zu leugnen. Die Erdatmosphäre erwärmt sich und niemand weiß, welche Auswirkungen dies auf unser regionales Klima, auf unsere Tier- und Pflanzenwelt hat. Kommunale Energiepolitik muss hier gegensteuern und einen Beitrag zur Reduzierung der schädlichen Gase leisten. Wir setzen uns ein für ökologisches Gesicht von Göppingen. 

Die derzeitige Wirtschaftskrise zeigt: Die Gier weniger zerstört Grundlagen des Lebens und Wirtschaftens zerstört. Nur eine nachhaltige Wirtschaftsweise kann uns aus der Krise führen. Zukunftsweisende kommunale Wirtschaftsförderung verringert die Anhängigkeit von alten Industrien und setzt auf neue Wachstumsmärkte. Eine moderne Wirtschaftspolitik soll das Gesicht von Göppingen prägen. 

Unserer Gesellschaft fehlt der Mut zu Kindern mit den bekannt fatalen Folgen für unsere Sozialsysteme. Renten und Krankenversicherungen, kulturelle Vielfalt, soziale Einrichtungen können wir nicht bewahren ohne wieder deutlich mehr Kinder. Wir setzen uns ein für ein kinderfreundliches Gesicht der Stadt. 

Göppingen ist in den letzten Jahrzehnten international geworden. Unsere ausländischen Kollegen und Nachbarn sind eine Bereicherung für unsere Stadt. Wir begrüßen, dass sich Göppingen zu einer bunten Stadt vieler Kulturen entwickelt hat. Wir setzen uns für ein weltoffenes Gesicht der Stadt ein. 

Es gibt in Göppingen vielfältige Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern, die sich diesen Herausforderungen stellen: Sie beleben unsere Stadt mit ihrem Ideenreichtum und ihrer Tatkraft und verdienen unsere Unterstützung. Grundsatz der Göppinger Grünen ist, dass alle Probleme nur im Miteinander von Verwaltung, Personalvertretungen, Bürgerinnen und Bürgern und bei sie betreffenden Punkten gelöst werden können. Entscheidungen können nicht über die Köpfe der Menschen hinweg getroffen werden. Wir setzen uns ein für ein bürgerfreundliches Gesicht der Stadt. 

Mit dem Kommunalwahlprogramm 2009 legen Grünen in Göppingen Vorschläge für viele Bereichen der Stadtentwicklung vor und lädt Sie zum Gespräch und zur Mitarbeit an der Zukunft Göppingens ein. Wir brauchen das Engagement aller Bürgerinnen und Bürger, um die Aufgaben der kommenden Jahre zu bewältigen. 

Jörg Matthias Fritz 
(Ortsvorsitzender)

Christoph Weber
(Fraktionsvorsitzender)

Krise meistern – Zukunft gestalten – Für eine ökologische Wende

Unser Wohlstand beruht auf der sozialen Marktwirtschaft. In letzter Zeit wurde die Präposition „sozial“ inhaltleer. Die aktuelle Krise, die bereits viele Experten vor Jahren kommen sahen zeigt, wie wichtig Leitplanken für eine Marktwirtschaft sind.

Viele regionale und kommunale Branchen Göppingens aus dem Zulieferbereich des Automobil- und Maschinenbau befinden sich in einer Marktsättigung. Schlimmer trifft es die Branchen, die Ihre Produkte unter Bedingungen der Überproduktion absetzen müssen.

In ökologischen Wachstumsbranchen entstehen dagegen neue Arbeitsplätze. Fast alle Wachstumstechnologien findet man Zeit im Rahmen der Entwicklung von ökologischen Produkten, wie alternative Antriebe, Energieversorgung, Optimierung des Energieverbrauchs und anderer. Unsere Stadt kann hier Motor und Vorbild für unsere Unternehmen sein.

Dafür stehen wir von Bündnis 90/Die Grünen:

Soziale Marktwirtschaft neu organisieren! 

  • Die soziale Marktwirtschaft muss nicht nur national – sondern auch lokal – neu erfunden und zudem ökologisch ausgerichtet werden. Deshalb ist es dringend notwendig, dass die Stadt ein umfassendes und professionelles Marketing moderiert, das nicht nur den bisher steuerlosen Stadtentwicklungsprozess 2030 lenkt, sondern Kooperationen sowie Synergien von Unternehmen, Vereine, Agenda-Arbeitskreisen bzw. Bürgern fördert, ähnlich wie durch den abgebrochenen Leitbildprozess Agenda 2010 und den Stadtmarketingausschuss.  Eine Stadt braucht schlagkräftige Initiativen wie z.B. „Das Fest im Park“ und das Stadtfest, die das Engagement von möglichst vielen Organisationen fördert und der Stadt ein attraktives und vielfältiges Gesicht gibt. Die professionelle Neugestaltung und Vitalisierung der Internetseite www.goeppingen.de als Internetgesicht ist auch notwendig, um anspruchsvolle Investoren, Touristen und Tagesgäste anzuziehen. 
  • Wir fordern eine energetische Sanierung aller öffentliche Gebäude von Göppingen, dies unterstützt auch die Senkung der laufenden Betriebskosten. 
  • Wir wollen eine Kostensenkung der Straßenbeleuchtung durch Einsatz des speziellen Systems INTELLIGENS. 
  • Nachhaltigkeit in der Energie-Einsparung in städtischen Einrichtungen wie Schulen sparen Kosten, die an Ort und Stelle für andere Aufgaben verwendet werden können. 
  • Förderung der Nutzung von Photovoltaik durch die EVF mit einem zusätzlichen  Cent pro eingespeißter KWh wie gesetzlich festgelegt. 
  • Nutzung aller geeigneter Dachflächen an öffentlichen Gebäuden für den Einsatz von Photovoltaik. 
  • Schaffung eines Bürgerbüros mit gleichzeitiger Aufwertung des städtischen Umweltbeauftragten, mit dem Ziel Informationen über ökologische private Bau-Maßnahmen zu erhalten, verbunden mit entsprechender Förderung des regionalen Handwerks (Klimaschutz, Energie, Bodenschutz, Wasserschutz, Artenschutz). 
  • Verzicht auf Gentechnik auf städtischen Flächen, weil  der Anbau von Gentechnik-Pflanzen als Monokulturen die biologische Vielfalt und die kleinbäuerliche Landwirtschaft vernichtet. Das freigesetzte Gift, das einige Gentechnik-Pflanzen produzieren, schadet Insekten und Kleintieren und könnte sich in Boden und Wasser anreichern. Andere Gentechnik-Pflanzen (Roundup-Ready-Soja) sind unempfindlich gegen ein Ackergift, damit der Landwirt nur noch dieses eine Gift braucht. Davon muss er jedoch langfristig immer mehr spritzen, weil auch Wildkräuter widerstandsfähig werden. Im Bereich der Wirtschaftsförderung und im Rahmen des Marketing ist im Benehmen mit der Landwirtschaft zu erwägen durch Verträge sicherzustellen, dass auf Gentechnik verzichtet wird.

Stadtentwicklung – jetzt aber richtig!

Der gestartete Stadtentwicklungsprozess mit Bürgerbeteiligung und professioneller Begleitung durch Prof. Pesch ist die historische Chance für unsere Stadt Leitpläne zu entwickeln, die in Zukunft Stadtprojekte wie Leitbaken sicher zum Erfolg lenken. Erfolglose Konzepte, wie das für den Stauferpark und Schnellschüsse, wie die Ansiedlung von Kleemann und Rainer sollten, der Vergangenheit angehören. Der Gestaltung von zukunftsorientierten und erfolgreichen Konzepten ist höchster  Stellenwert einzuräumen und unter Beteiligung von kompetenten Beratern, den besten Unternehmern der Stadt, den Vereinen, aber auch von den Bürgern zu gestalten sind. Folgende dringend notwendigen Konzepte sollten in der nächsten Legislaturperiode des Gemeinderats entstehen und nach und nach verwirklicht werden! 

  • Das letzte zusammenhängende und gleichmäßig geprägte Stadtviertel zwischen Schloß-, Schul- und Pfarrstraße – mit der Karreegliederung und seinem einzigartigen klassizistischen Baustil – wird durch eine Straßenbildsatzung geschützt und wird so als unsere Altstadt anerkannt. Diese muss dann allerdings modernisiert werden, wenn sie der Stadt Impulse geben soll. Durch eine Architektenausschreibung für die wirtschaftliche Sanierung eines Karrees wird die Vorstellungskraft geschult, verkaufen, arbeiten, wohnen und genießen unter den Dächern zu vereinen. Ein attraktives Marketingkonzept und ein Sanierungszuschuss der Stadt regt Eigentümer und Investoren von ausserhalb an, dieses Viertel zu unserem Wohlfühlviertel umzugestalten.
  • Unsere Stadtväter haben in den 50er Jahren das Beste aus dem Areal um die Oberhofenkirche durch die prä-mierte moderne Stadthalle und das angegliederte Parkensemble gemacht. Nun wird eine weitere umsichtige geplante Kulturleistung verwirklicht, die unseren kulturellen Mittelpunkt bildet, den Göppinger Kulturpark. Das Areal wird erweitert durch die Blumenstraße – deren Asphalt einer Blütenpracht weicht – und durch das südliche Grundstück. Ein einzigartiges Ensemble aus Bildung (Mörikegymnasium und VHS), Gastronomie (Biergarten, Bürgerlokal und Hotelrestaurant), Erholung, Spiritualität (Oberhofenkirche) und Veranstaltungen (Stadthalle und Altes E-Werk), ergänzt durch den Neubau eines Hotels, einer Kunsthalle und einer Tiefgarage entsteht. Ein professionelles Marketingkonzept zieht dann automatisch Investoren, Tagesgäste,  Konferenzen, Touristen und dann auch uns Bürger an, weil dieser Park eine Alleinstellung in der Region markiert. 
  • Aktuell ist nun der Bahnhofsvorplatz zu gestalten, weil es das Konjunkturprogramm ermöglicht. Es ist das erste Gesicht der Stadt für den der mit der Bahn zum ersten mal Göppingen betritt. Deshalb ist diese Chance voll zu nutzen, indem ein besonderer Platz mit einer Idee entsteht, die vermuten lässt, dass diese Stadt Geist uns Seele hat. Ein Thema wäre die Menschen zum Umsteigen vom Auto, zum Bus, zum Rad und zu Schuster Rappen zu animieren. Ein fortschrittliches Mobilitäts- und Informationszentrum regt dazu an, sich intelligenter, gesünder und ökologischer fortzubewegen, sowie interessante Ziele anzusteuern. Dadurch wird der Verkehr in Göppingen beruhigt. Ein Kunstwerk „Der Umsteiger“ visualisiert was geschehen soll, eine neue Verkehrsbewegung. Vielleicht orientiert sich die Kreissparkasse noch um und passt sich im Erdgeschoss dem neuen Thema des Platzes an. 

Förderung von Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mehr Frauen in die Politik, mehr Frauen in Führungspositionen.

Die Gleichstellung der Frau im Beruf ist eine zentrale Forderung der Grünen. Untersuchungen in konkurrierenden Unternehmen zeigen, dass die Unternehmen, die nach Geschlechtern paritätisch besetzt sind, größeren Erfolg haben. Wenn auch noch Menschen unterschiedlicher interkultureller Herkunft in Unternehmen wirken, werden Herausforderungen schneller und erfolgreicher überwunden. 
Vielfältigkeit ist das Gegenteil von Einfältigkeit. Hierin kann auch unsere Stadt Vorbildfunktionen wahrnehmen und Initiator für Veränderung sein

Dafür stehen wir von Bündnis 90/Die Grünen: 

  • Prämieren von Unternehmen aus Göppingen die folgende Kriterien erfüllen:
– Vorzug von Frauen bei gleicher Qualifikation, verstärkte Einstellung von Mitarbeiterinnen (insbesondere von Müttern) 
– flexible Arbeitszeiten für berufstätige Mütter (familienfreundliche Arbeitszeitmodelle) 
– Einrichtung einer Kinderbetreuung anbieten oder finanziell unterstützen 
– intensive Aus- und Weiterbildung für Mädchen/Frauen 
– gerechte Bezahlung mit Gewinnbeteiligung 
  • Enge Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsagentur und der IHK in Göppingen ermöglicht entsprechende Firmen zu unterstützen. Einrichtung einer online-böse für Frauen- und Familienfreundliche Unternehmen. 
  • Betreuungsangeboten für Kinder unter drei Jahren 
  • Ausbau der Betreuungsangebote durch Tagesmütter unter der Voraussetzung einer gerechten Bezahlung (Anhebung der Jugendamtzuschüsse und Steuerpauschalen, Erstattung  der Pflichtbeiträge zur Hälfte vom Jugendamt) 
  • Option auf Kinderhortplatz für Arbeit suchende Mütter 
  • Betreuung für Kinder über 13 Jahren nach Auslaufen die Hortbetreuung 
  • Unterstützung von weiteren Schulen bei der Umsetzung von Ganztagskonzepten und der Einrichtung einer Ganztagsgrundschule in Göppingen

  

Mitreden, Mitentscheiden, Mitmachen!

Nur durch Mitwirkung der BürgerInnen stärken wir den Konsens mit kommunalen Entscheidungen in der Bevölkerung. Dies ist angesichts der sich ändernden Finanzlage um so wichtiger, um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, die nicht zu Lasten der künftigen Generation oder einseitig zu Lasten einzelner gesellschaftlicher Gruppen führt.

Wir wollen in einer Bürgergesellschaft offene und ehrliche Diskussionen in Gang setzen, um heutige und künftige Einrichtungen durch Kreativität, Eigenleistung und Zusammenarbeit auch mit weniger Geld aufzubauen und zu erhalten. Unsere demokratischen und solidarischen Werte lassen sich nur durch eine aktive Teilhabe aller BürgerInnen am gesellschaftlichen Leben bewahren und weiterentwickeln.

Dafür stehen wir von Bündnis 90/Die Grünen:

  • Wir wollen Möglichkeiten zum Mitreden, Mitentscheiden und Mitmachen für alle BürgerInnen im Vorfeld von Entscheidungen, Instrumente der direkten Demokratie wie Bürgerversammlungen, Bürgerforen, Bürgerbegehren und Bürgerentscheid müssen stärker genutzt werden. Moderne Möglichkeiten der Beteiligung über das Internet müssen genutzt werden.

  • Für anstehende Großprojekte wie Bahnhofvorplatzgestaltung, Innenstadtgestaltung oder die Aufwertung der Stadtbezirke und der Kunsthalle müssen durch Runde Tische die Vorschläge der BürgerInnen gesammelt und berücksichtigt werden.

  • Bürgerschaftliches Engagement wie des Vereins „Fabrik für Kunst und Kultur“ in der Chapel im Stauferpark ist      eine Bereicherung für unsere Stadt. Wir setzen uns deshalb für die Verlängerung der Verträge über das Jahr 2010 hinweg ein und ist Vorbild im Sinne Rahmenbedingungen für andere Initiativen

  • Wir regen zudem dringend an, dass nicht nur die Bürger von eingemeindeten Gemeinden Bezirksbeiräte als Ansprechpartner haben, sondern auch die Bürger der Kernstadt. Bei vielen Projekten, wie zum Beispiel das Hotel an der Stadthalle und die neue Busregelung an der neuen Mitte vorbei, sollten vorher Bezirksbeiräte angehört werden, die selbst in der Innenstadt wohnen und dadurch auch betroffen sind. Wenn es in Stuttgart einen Bezirksbeirat Mitte, Nord, Süd, Ost und West gibt, dann sollte dies auch für die Kernstadt Göppingens Pflicht sein. 

Mobilität erhalten – Radwege und ÖPNV ausbauen

Die künftige Stadtentwicklung muss die Förderung umweltgerechter Mobilität beinhalten. Die Änderung Rahmenbedingungen benötigen eine intelligente Kombination aller Verkehrsmittel, um die Göppinger Innenstadt als eine gut erreichbare, belebte und freundlichen Lebens- und Wirtschaftsraum zu erfahren. Eine gute Zugänglichkeit über öffentliche Verkehrsmittel, sichere und attraktive Fußwege und Radverkehrsnetze sind für Bündnis 90/Die Grünen ein besonderes Anliegen.

Dafür stehen wir von Bündnis 90/Die Grünen:

  • Wir sind für die Optimierung der Busanbindung für die Obere Marktstrasse durch technische und organisatorische Änderungen, um den Konflikt zwischen Busverkehr und spielenden Kindern zu entschärfen. Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sind notwendig.
  • Wir streben ein Stadtbuskonzept an, wie es von der Gruppe der Lokalen Agenda Stadtentwicklung und Verkehr ausgearbeitet wurde mit Taktverkehr in einem Kernnetz mit kleineren, umweltfreundlicheren Bussen, Anbindung an die in Außenbereiche und Gemeinden verkehrenden Busse, Entlastung der Innenraums von diesen Linien usw.  
  • Wir sind für kürzere Taktzeiten und sozial verträgliche Tarife und eine gute Anbindung und Nutzungsausweitung des ÖPNV. 
  • Wir wollen im Bereich der Innenstadt mehrere Informationstafeln für BürgerInnen und BesucherInnen die Informationen und Kontaktdaten rund um Verkehr und Mobilität bieten. 
  • Wir sind für die Einrichtung eines beschilderten Radroutennetzes, das Wohngebiete am Stadtrand (z. B. Reusch) mit der Innenstadt, öffentlichen Gebäuden, Schulen und Sportanlagen verbindet und das Wegenetz für Fußgänger in die Kernstadt kombiniert. 
  • Einbahnstraßen im Innenstadtbereich können für Radfahrer, wie in vielen anderen Städten bereits geschehen, auch in der Gegenrichtung geöffnet werden. 
  • Wir sind für eine verkehrsberuhigte Zone der südlichen Kernstadt zum Nutzen der BesucherInnen und BewohnerInnen der Kernstadt. 
  • Wir wollen eine Sicherungsplan für bestehende ökologisch wertvolle Lebensräumen und Strukturen über Ausweisungen im Flächennutzungsplänen. Ausbau von entsprechenden Flächen, u.a. mit dem Ziel Naherholungsressourcen und ballungszentrumsnahe Regenerationsräume zu schaffen.

Nachhaltiger Naturschutz für die Stadt

Es gibt eine Vielzahl kommunalpolitischer Instrumente, die zur Nachhaltigkeit beitragen und auch wirtschaftliche Vorteile für die Zukunft beinhalten. Die Aufwertung der städtischen Räume zwischen den Wohngebieten zu Naherholungszonen fördert den Erhalt von Natur und Umwelt, da den Menschen durch die Nutzung dieser Räume auch deren Wert vermitteln werden kann.

Dafür stehen wir von Bündnis 90/Die Grünen: 

  • Sicherung von bestehenden ökologisch wertvollen Lebensräumen u. Strukturen über Ausweisungen im Flächennutzungsplänen. Ausbau von entsprechenden Flächen, u.a. mit dem Ziel Naherholungs-Ressourcen zu schaffen und ballungszentrumsnahe Regenerationsräume.
  • Die Erschließung immer neuerer Flächen und die erforderliche Infrastruktur ist mit zusätzlichen laufenden Kosten verbunden. Eine Erschließung neuer Wohn- und Gewerbegebiete lehnen wir wegen der großen Zahl von Leerstände, insbesondere im Innenstadtbereich ab. Hierzu muss ein wirksameres Flächenmanagement geschaffen werden. Vorhandene Neubaugebiete müssen arrondiert werden, die Beschlüsse für die Einrichtung neuer Baugebiete muss mittelfristig ausgesetzt werden, um eine Aufsplitterung der Infrastruktur zu vermeiden. 
  • Erstellen von Landschaftsplänen, um wertvolle Standorte zu konkretisieren und Potentiale zur Entwicklung in Bezug auf Standorte u. Maßnahmen zu formulieren.
  • Müllvermeidung ist für Göppingen mit einem vergleichsweise hohen Müllaufkommen ein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvolles Konzept. Ein Beitrag hierzu stellen Wertstoffbörsen bzw. Wertstoffkaufhäuser zur Vermarktung von weiterverwertbaren Gebrauchsgütern an den Bürger dar. Damit werden Wertstoffkreisläufe erschlossen, die für Menschen mit niedrigem Einkommen neue kostengünstige Zugänge zum Wirtschaftgeschehen eröffnen.
  • Wie von der Stadtentwicklung vorgesehen entsteht im Lauf der Zeit ein grünes Naherholungsband von Faurndau bis Eislingen im Norden am Oberholz, später aber auch im Süden am Eichert entlang, mit Fußgänger- und Radwegen, Aussichtsplätzen, Grillplätzen, Biergärten, Spielplätzen, sowie Golf für jedermann kultiviert. Mit der ebenfalls entstehenden Flußlandschaft Fils und Grünhalbinseln, die in die Stadt hineinreichen, verbunden, entsteht so – lange vorher geplant – im 21 Jahrhundert eine attraktive Naherholung für Junioren, Senioren und Familien, die unsere Stadt in der Natur einbindet.

  

Soziale Schranken überwinden – demografischen Wandel gestalten 

Der demografische Wandel wird Auswirkungen auf die heutigen soziale Sicherungssysteme haben. Die Mechanik des Generationenvertrages lässt sich über kurz oder lang nicht mehr wie bisher aufrecht erhalten. Der Erhalt des damit verbundenen sozialen Ausgleichs wird auf kommunaler Ebene zunehmen. 
Die Rentenlast wird künftig auf immer weniger Erwerbstätige verteilt werden. Wir müssen es schaffen soviel wie möglich, besser alle Erwerbsfähigen entsprechend zu qualifizieren und zu integrieren, um erwerbstätig zu sein bzw. zu werden. 
Das entsprechende Maßnahmen-Paket muss bereits im Klein-Kind-Bereich beginnen, es geht über die Grundschulen und weiterführenden Schulen bis hin zur Berufs-Ausbildung und betrifft alle Menschen die in Deutschland leben. Daher können wir uns auch keine Ausgrenzung von Menschen mit Migrationshintergrund mehr leisten.
Ältere Menschen müssen Angebote haben, wie Sie nach Ihrem Berufsleben gesellschaftliche Beiträge leisten können oder wenigstens wie Sie so lange wie möglich ohne fremde Hilfe auskommen können
Welche Akzente kann man durch Kommunalpolitik setzen, um diesen Herausforderungen begegnen zu können bzw. besser diesen Wandel Nutzen stiftend einzusetzen. 

Dafür stehen wir von Bündnis 90/Die Grünen:

  • Die Stadtplanung berücksichtigt den demografischen Wandel berücksichtigen. Projekte, die das Miteinander von mehreren Generationen erlauben, wie z. B. Mehrgenerationenhäuser, sind besonders zu fördern über Bauzuschüsse oder Bauland-Preissenkungen.
  • Wir sind für den Ausbau von Beratungsstellen für Senioren und deren Angehörige.
  • Jeder Euro, der in den Ausbau und die Verbesserung der Kinderbetreuung investiert wird, fördert den Zuzug von neuen Familien und ermöglicht beiden Ehepartner berufstätig zu sein und somit für Ihren Ruhestand vorsorgen können. Diese Familien verjüngen die Stadt, schaffen Nachfrage und erhalten unsere Zukunft – langfristig! Im Einzelnen setzen wir uns ein für:
    – Betreuungsangeboten für Kinder unter drei Jahren
    – den Ausbau der Betreuungsangebote durch Tagesmütter bei gleichzeitig gerechter Bezahlung (Anhebung der Jugendamtzuschüsse und Steuerpauschalen, Erstattung  der Pflichtbeiträge zur Hälfte vom Jugendamt)
    – Option auf Kinderhortplatz für Arbeit suchende Mütter
    – Betreuungsangebote für Kinder über 13 Jahren nach Ablauf der Hortbetreuung.
    – die Unterstützung von weiteren Schulen bei der Umsetzung von Ganztagskonzepten, und der Einrichtung einer Ganztagsgrundschule in Göppingen.

Anlage Mobilität 

Stadt heißt Bewegung

Der Mobilität zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem öffentlichen Verkehrsmittel Omnibus gehört die Vorfahrt. Die Abhängigkeit vom Auto kann nur verringert werden wenn die Erreichbarkeit der Stadt zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem Omnibus aktiv gefördert wird. Kindereinrichtungen, Schulen und Arbeitsplätze sollten zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem ÖPNV schnell und sicher erreichbar sein. Entsprechend ausgestattete Straßen, Wege- und Routennetze verringern die Anlässe zur Autobenutzung und fördern eine vom Auto unabhängige Mobilität in der Stadt. 

Fußgänger

Verbesserung der fußläufigen Erreichbarkeit der Innenstadt. z.B. zu Fuß vom Bahnhof zum Marktplatz ohne störenden und wiederholt durch den Autoverkehr hemmende Überwege. Abschaffung der Fußgängerampeln und dafür Zebrastreifen in der unteren Marktstraße. Freigabe der Straßenfläche in der Hauptstraße nur für den ÖPNV und den Zulieferverkehr. Die Aufenthaltsqualität als Fußgänger im öffentlichen Raum wird dadurch gesteigert.

 
Fahrrad

Das Radfahren in der Innenstadt muss durch ein zusammenhängendes Radroutennetz ermöglicht werden. Dazu bedarf es einer Beschilderungssystematik nach den bundeseinheitlichen Empfehlungen. Anbindung der Innenstadtradrouten zu den Stadtbezirken mit direkten und damit komfortablen Verbindungsstraßen und Wegen. Die Schillerstraße, als direkte Fahrradverbindung nach Bartenbach, wird zur Fahrradstraße umgestaltet und hat damit Modellcharakter für weitere Maßnahmen. 
Anbindung der Innenstadtradrouten mit der neuen Filstalroute im Landkreis. 
Die Ulmer Straße wird im Zuge der Entschleunigung des Autoverkehrs zurückgebaut und wird, so wie in den sechziger Jahren, wieder mit Fahrradwegen in beiden Fahrrichtungen umgebaut. Die im Ausbauplan der Neuen Mitte vorgesehenen sicheren, beleuchteten und überdachten Fahrradabstellplätze werden zeitnah erstellt. Im Bereich des neuen Bahnhofvorplatzes entsteht ein Fahrradparkhaus. 

Busverkehr

Die Kernstadt bleibt weiterhin über die Marktplatz-Omnibusroute direkt und ohne Umsteigen erreichbar. Das frühere Versprechen der Stadtverwaltung beim Neubau der City-Autotiefgarage auch dem ÖPNV-Benutzer das Ein- und Aussteigen in direkter und unmittelbarer Nähe des Marktplatzes zu ermöglichen, wird beibehalten. Dichte Taktzeiten, sozial verträgliche Tarife und eine gute Anbindung mit dem neuen Bahnhofsvorplatz (Haltestellen) wird erreicht. Im Bereich des Bahnhofgebäudes entseht ein Informationszentrum für Stadtbewohner und Stadtbesucher. 
In der Mobilitätszentrale Göppingen wird eine Vielzahl von laufend aktualisierten Informationen, Kontakten und Adressen rund um Verkehr und Mobilität geboten.

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