Stadt erhöht die Kindergartengebühren
Göppingen Die Sätze liegen dennoch unter den Richtwerten. Für einen neuen Waldkindergarten gibt es kein Geld.
Nach vier Jahren erhöht die Stadt Göppingen erstmals wieder die Gebühren der Kindergärten. Sie liegen bislang bei 73 Euro pro Monat für Familien mit einem Kind im Regelkindergarten. Künftig werden dafür 80 Euro berechnet. Nach wie vor hält die Stadt an einer komplizierten, weil differenzierten Staffelung der Gebühren fest. So werden verschiedene Zuschläge für diejenigen fällig, die ihre Kinder zu den veränderten längeren Öffnungszeiten oder zur Ganztagesbetreuung anmelden. Der Zehn-Stunden-Tag kostet monatlich bis zu 136 Euro. Vespergeld und das Mittagessen müssen extra bezahlt werden.
Teurer wird es auch für Kinder im Alter unter drei Jahren. Der Regelbeitrag beträgt von September an 120 Euro pro Monat statt bisher 105 Euro, die Ganztagesbetreuung kostet bis zu 204 Euro. Weniger zahlt, wer mehr Kinder hat. So überweist eine Vier-Kind-Familie künftig im Regelfall monatlich 24 Euro pro Kind, die Ganztagesbetreuung kostet sie maximal 61,20 Euro pro Monat für Kinder, die noch keine drei sind.
Um rund 60 000 Euro soll die Erhöhung der Kindergartengebühren, die auch die kirchlichen Träger übernehmen, die städtische Kasse schon in diesem Jahr entlasten. Im kommenden Jahr, wenn alle zwölf Monate zu Buche schlagen, rechnet die Verwaltung mit einer Entlastung in Höhe von rund 200 000Euro.
Trotz der Erhöhung nennt Göppingen seine Gebührensätze noch familienfreundlich. Sie liegen unter den Richtwerten des Landes. Diese geben für den Regelplatz 87 Euro pro Monat vor. Die kirchlichen Träger hatten sogar eine deutlichere Erhöhung gefordert, vor allem um der Maßgabe gerecht werden zu können, dass die Einrichtungen wenigstens 20 Prozent ihrer Kosten durch die Elternbeiträge decken. Stattdessen weisen die Göppinger Einrichtungen zurzeit nur eine Kostendeckung in Höhe von rund 15Prozent auf.
Insgesamt betreibt die Stadt 17 Kindertageseinrichtungen. Hinzukommen21 kirchliche und vier private Kindergärten. Vorerst nicht gefördert wird jedoch eine neue Privat-Initiative für einen Waldkindergarten. Die Verwaltung kündigte jedoch an, die Fördermöglichkeiten im Hinblick auf das Kindergartenjahr 2011/2012 erneut zu prüfen. Noch argumentiert die Stadt, dass im Prinzip kein Bedarf an neuen Kindergartenplätzen für Drei- bis Sechsjährige bestehe. Möglicherweise könnten vorhandene Gruppen aber in Kleinkindgruppen umgewandelt werden. Zwei solcher Kleinkindgruppen fördert die Stadt vom Herbst an auch im Privatkindergarten Flohkiste.