08 Geislingen: Energiesparlampen im Rathaus

Solarium mit Bewegungsmelder?

Autor: RODERICH SCHMAUZ | GZ 08.05.2010


So wird im Geislinger Rathaus energiesparender und gesünder geschafft: An vielen Arbeitsplätzen stehen nun High-Tech-Lampen mit Bewegungsmelder. Das ruft auch Spötter auf den Plan.

Geislingen. Beamte und Bewegungsmelder, da lassen Klischees und Vorurteile nicht auf sich warten. Und Witze. Kennen Sie den? Was ist das ideale Geschenk für ein Beamtenbüro? Ein Bewegungsmelder. Wie spielt man Beamten-Mikado? Wer sich zuerst bewegt, hat verloren … Ha, ha, ha.

Jetzt haben neumodische Stehlampen in zahlreichen Zimmern der Geislinger Stadtverwaltung Einzug gehalten, sie sind mit Bewegungsmeldern ausgestattet. Und sie sehen ungewohnt aus. „Bekommt jetzt jeder städtische Beschäftigte sein Solarium?“, frotzelte jüngst im Gemeinderat CDU-Stadtrat Peter Maichle über die „seltsamen Kästen über den Schreibtischen. Die sind potthässlich. Haben die deswegen einen Bewegungsmelder eingebaut, dass das Licht ausgeht, wenn einer einschläft“? „Gut gebräunt am Arbeitsplatz“, witzelte Oberbürgermeister Wolfgang Amann zur besonderen Fürsorge der Stadt für ihre Beschäftigten – um dann den ernsthaften Hintergrund dieser Investition zu erläutern.

Den kennt am besten Joachim Burkert, Leiter des Hochbauamtes und zuständig fürs städtische Gebäudemanagement. Die neuen High-Tech-Stehleuchten schlagen zwei Fliegen mit einer Lampe: Sie sparen Strom und sind gesünder für die Augen der Beschäftigten am Schreibtisch. Sie versorgen nämlich den Korridor am Arbeitsplatz immer mit den laut Arbeitsstättenverordnung vorgeschriebenen mindestens 300 Lux. Fällt in bestimmten Stunden genügend Tageslicht auf einen bestimmten Schreibtisch, dimmt sich quasi die künstliche Lichtquelle bis auf null. Über einen Bewegungsmelder wird vermieden, dass die Lampen unnötig leuchten, wenn der Beschäftigte seinen Arbeitsplatz verlässt, aber vergisst, die Lampe auszuschalten. Bisher leuchteten zum Teil überdimensionierte Lichtleisten an den Decken, ohne dass an jedem Arbeitsplatz tatsächlich die notwendige Helligkeit gewährleistet war, weiß Burkert.

Nicht alle Arbeitsplätze sind für den Einsatz der neuen Lampen eines Schweizer Herstellers geeignet. das wird vorher individuell geprüft.

Aus Einsparungen aus geringeren Energiekosten finanziert die Stadt, wie in einem Vertrag mit einer Beraterfirma festgelegt, nun die rund 40 000 Euro für zunächst 73 neue Stehlampen – um damit noch mehr Energie einzusparen, pro Arbeitsplatz bis zu 40 Prozent weniger Strom. Allerdings amortisiert sich die Investition erst nach acht Jahren. Burkert sieht darin kein Problem und verweist auf die bisherigen konventionellen Beleuchtungskörper, die seit Jahrzehnten in Verwaltungsgebäuden hängen

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