12 Gingen: Energiesparen

Gingen setzt aufs Energiesparen

Autor: HARTMUT ALEXY | NWZ 12.05.2010




Gingen.  Der aktuelle Energiebericht für die kommunalen Einrichtungen stellt der Gemeinde Gingen ein gutes Zeugnis aus. Sparen lässt sich aber immer noch etwas. Zum Beispiel durch eine bessere Wärmedämmung.

Die Gemeinde Gingen hat im vergangenen Jahr bei der Heizung ihrer öffentlichen Einrichtungen in etwa ebenso viel Energie verbraucht wie 2008, jedoch 16 Prozent weniger als 1999. Der Wasserverbrauch sank gegenüber 2008 um ein Prozent (seit 1999 um 39 Prozent), die Kohlendioxid-Emission ging um drei beziehungsweise 17 Prozent zurück. Nach oben ging dagegen der Stromverbrauch – um ein Prozent gegenüber 2008, um 25 Prozent seit 1999. Diese Bilanz machte in der jüngsten Sitzung des Gingener Gemeinderates Dr. Georg Berndt vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Kirchheim/Teck auf. Die Gemeinde hatte bei ihm einen Energiebericht in Auftrag gegeben.

Das Ergebnis sei alles in allem gut, gab der Energie- und Haustechnikexperte den Räten nun zu verstehen. Der Wasserverbrauch sei dank der optimierten Technik gesunken, der Kohlendioxid-Ausstoß durch eine bessere Einstellung der Regler und die Schulung der Hausmeister. Dass der Stromverbrauch stieg, sei die unabwendbare Folge der vielen neuen elektrischen Geräte, die in den vergangenen Jahren hinzukamen, vor allem der zusätzlichen Computer, Drucker und Bildschirme, die zwar energiesparend arbeiten würden, schon allein durch ihre Zahl jedoch den Verbrauch nach oben treiben würden. Außerdem sei Gingens Blockheizkraftwerk vor einigen Jahren außer Betrieb gegangen. Mit ihren Solaranlagen habe die Gemeinde indessen pro Jahr 6000 Kilowattstunden Strom eingespart. Das entspreche einer Kohlendioxid-Emission von 3,5 Tonnen.

Berndt riet der Gemeinde dazu, in der Hohensteinhalle, der benachbarten Grund- und Hauptschule und vielleicht auch im Rathaus für eine gute Wärmedämmung zu sorgen, um noch mehr Energie einzusparen. Außerdem sollten die Beleuchtungsanlagen saniert werden. Die Schule würde dann bis zu 60 Prozent weniger Strom verbrauchen. In der Hohensteinhalle wäre der Einspareffekt allerdings nicht so groß, weil man bei Wettkämpfen "eine hochwertige Beleuchtung" (hell und ohne Farbstich) brauche. Beim Kauf von Computertechnik solle die Gemeindeverwaltung energiesparenden Geräten den Vorzug geben. Im Übrigen lohne es sich, auf regenerative Energieträger umzurüsten – mit Pelletsheizungen für den Kindergarten, die Feuerwehr und den kommunalen Bauhof beispielsweise. So ließen sich bis zu 300 Tonnen Kohlendioxid-Emission pro Jahr vermeiden. Bürgermeister Schober erklärte dazu, die gemeinsame Heizzentrale von Schule und Hohensteinhalle werde derzeit geprüft. Über eine eventuelle Umrüstung werde der Gemeinderat entscheiden, sobald die Ergebnisse vorliegen. Bei der Wärmedämmung wolle Gingen so viel tun, wie wirtschaftlich sinnvoll ist.

Gemeinderat Friedrich Frey wollte wissen, ob sich das derzeitige Blockheizkraftwerk (BHKW) auch mit Rapsöl betreiben ließe. Das sei ausgeschlossen, weil dieses BHKW einen Gasmotor habe, Rapsöl jedoch einen Dieselmotor erfordere, antwortete Berndt.

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