Rückzug in der Bleichstraße: Sonae Sierra zieht Bauvoranfragen für ein Einkaufszentrum zurück
Der im Göppinger Gemeinderat gescheiterte Investor Sonae Sierra hat seine Bauvoranfragen für ein Einkaufszentrum in der Bleichstraße zurückgenommen.
Göppingen. Noch ist längst nicht entschieden, ob das von mfi am Busbahnhof geplante Einkaufszentrum wirklich gebaut wird. Doch zumindest eine Hürde besteht nicht mehr: Sonae Sierra, der potenzielle Investor für eine Shoppingmall in der Bleichstraße hat – entgegen seiner Ankündigung vor zwei Wochen – die beiden Bauvoranfragen offiziell zurückgezogen. Das bestätigte Oberbürgermeister Guido Till auf der Gesellschafterversammlung der Göppinger Parkhaus GmbH im Hotel „Hohenstaufen“ Till bezeichnete diese Entwicklung als „großen Vorteil“, da die Stadt nun nicht mehr gezwungen sei, „Abwehrmaßnahmen in der Bleichstraße zu ergreifen“.
Der Gemeinderat hatte sich für ein Einkaufszentrum am Standort Bahnhof/ZOB entschieden. Auf diesen Beschluss hat der vorerst gescheiterte Investor Sonae Sierra jetzt reagiert. Auch die Bauvoranfrage für eine abgespeckte Mall-Variante in der Bleichstraße nahm das Unternehmen zurück.
OB Till übt sich dennoch in Zurückhaltung, wenn er über die Chancen für das Einkaufscenter in Bahnhofsnähe spricht: „Kein Mensch weiß, ob das Konzept von mfi realisierbar ist. Denn die Region als Raumplanungsbehörde ist formal – das heißt auf der Grundlage eines Gutachtens – noch nicht gefragt worden, ob sie die von mfi geplanten 20 00 Quadratmeter Handelsfläche für die Innenstadt als verträglich ansieht.“
Auch die Aufteilung der Kosten für notwendige Erschließungsmaßnahmen rund um das Einkaufszentrum werden noch Gegenstand heißer Verhandlungen mit mfi werden, ist Till überzeugt. Während mfi von rund vier Millionen Euro ausgeht, von denen die Immobiliengesellschaft 80 Prozent übernehmen will, schätzen Fachleute im Rathaus die benötigte Summe inzwischen auf zehn Millionen. Auch der frühere Baubürgermeister Reinhard Schuckenböhmer sei auf diesen Betrag gekommen, berichtete Till den Gesellschaftern der Parkhaus GmbH.
Diese unterstrichen ihre Absicht, unter dem Bahnhofsplatz eine Tiefgarage mit rund 100 Stellplätzen für Kurzparker zu bauen. Die Architekten Peter Welz und Peter Koreck sind schon fleißig am Planen, eine endgültige Entscheidung über den Bau könne allerdings erst fallen, wenn klar sei, ob und wie mfi seine Pläne für ein Einkaufszentrum in unmittelbarer Nachbarschaft umsetzen könne, betonte Dr. Dieter Feil, der für die Parkhaus GmbH die Geschäfte besorgt. Denn auch die geplante Shoppingmall würde über Parkplätze verfügen. Grundsätzlich habe die Parkhaus GmbH aber „keine Angst vor Konkurrenten“, da für ein Parkhaus der Standort entscheidend sei, ob es angenommen werde und rentabel sei oder nicht.
