14 Süßen: Kinderhaus

Kinderhaus mit „Bildungsräumen“: Konzept für geplante Einrichtung stößt im Süßener Gemeinderat auf einhellige Zustimmung

Autor: DIERK BÖTTCHER | NWZ 14.05.2010






Auf große und fast begeisterte Zustimmung stieß im Süßener Gemeinderat jetzt die von der Verwaltung vorgelegte Konzeption für ein neues Kinderhaus. Das Projekt soll auf dem alten Eisplatz verwirklicht werden.

Süßen. Hintergrund des Projekts ist die bestehende gesetzliche Regelung, wonach bis 2013 ausreichend Kindergartenplätze für Kinder im Alter unter drei Jahren zur Verfügung stehen müssen. Derzeit gibt es in Süßen eine Gruppe für Kleinkinder in der Auenstraße, eine für die Ganztagesbetreuung sowie zwölf Regelgruppen, davon eine mit verlängerten Öffnungszeiten und die anderen zum Teil mit verlängerten Randzeiten. Eine provisorische Ganztagesgruppe soll im September zusätzlich eröffnet werden.

Die neue Einrichtung auf der Fläche des früheren Eisplatzes am Filsbogen soll Raum bieten für jeweils 20 Plätze für Kinder unter drei Jahren beziehungsweise für ganztags betreute Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren. Hinzu kommen die zwei Regelgruppen aus dem sanierungsbedürftigen Kindergarten Stiegelwiesen. Was die Betreuung betrifft hat man sich für die so genannte „Teiloffene Form“ entschieden, was bedeutet, dass die Kinder den Tag in ihrer Stammgruppe und in ihrem jeweiligen Gruppenraum beginnen werden. Danach folgt dann der offene Teil – die Kindergartenräume werden zu „Bildungsräumen“, die von den einzelnen Kindern frei gewählt werden können. Der Orientierungsplan der Landesregierung sieht insgesamt 16 Bildungsthemen vor (zum Beispiel Gesundheit, Natur, Technik Theater, Sprache, Geschichte und Naturwissenschaften), Aufgabe der Erzieherinnen wird es auch sein dafür zu sorgen, dass nicht Adam jeden Tag im Technikraum oder Eva stets in der Puppenecke sitzt.

Neben einer „Nestgruppe“ für Ein- bis Dreijährige soll es zwei Gruppen mit einer Altersmischung von ein bis sechs Jahren geben. Dies, so Sachbearbeiterin Ute Herbich, ermögliche ein flexibles Reagieren auf den jeweils aktuellen Bedarf der Familien. Auch würden die Kleinen und Großen gegenseitig voneinander lernen – sowohl Rücksicht zu nehmen als auch anderen Anleitung zu geben. Des weiteren beinhalte die Konzeption bereits auch eine eventuelle mittelfristige Ausweitung des Angebots in einem zweiten Bauabschnitt, denkbar seien hier beispielsweise eine Aufstockung durch eine sechste Gruppe oder eine Ergänzung durch Seniorenangebote.

Der Gemeinderat stimmte der vorgelegten Konzeption einhellig zu und beauftragte die Verwaltung, sie nun den zwei Kirchengemeinden vorzustellen und gemeinsam weitere Schritte zu beraten. Michael Keller (FDP/AFW) sprach von einem „sehr kindgerechten“ Konzept, das mit viel Sachverstand erarbeitet worden sei. Armin Kuhn (Grüne) hatte die Sitzungsvorlage „mit staunendem Wohlwollen“ gelesen, und für Udo Rössler (SPD) hatten die vorgestellten Überlegungen „Hand und Fuß“. Jörg Bantleon (CDU) schließlich bezeichnete das Konzept als „sehr spannend.“

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