02 Eislinger Erklärung

Simmling: „Eislinger Erklärung“ ist rückwärts gewandt

Autor: hel | NWZ 02.06.2010

FDP-Bundestagsabgeordneter kritisiert Positionspapier der Jungen Union – „Überzogen und falsch formuliert“

Kreis Göppingen. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Werner Simmling hat die umstrittene „Eislinger Erklärung“ der Jungen Union im Kreis als „rückwärts gewandt“ bezeichnet. Im Gespräch mit unserer Zeitung betonte der Göppinger Wahlkreisabgeordnete, die Nachwuchsorganisation der CDU sei gut beraten, die gesellschaftliche Entwicklung „als Chance, und nicht als Bedrohung“ zu begreifen. „Man sollte vermeiden, die Gesellschaft zu spalten, indem man Gräben aufreißt“, sagte Simmling. Als Beispiel nannte der Liberale die Kritik der Jungen Union am Ausbau der Kinderbetreuung. „Das Thema ist wichtiger denn je, auch wenn Kinder natürlich elterliche Liebe erfahren müssen“, so Simmling. Das Positionspapier der Jungen Union sei nicht nur „überzogen und falsch formuliert“, sondern zeichne „ein falsches Bild vom Zusammenleben der Menschen im Landkreis“. Der Abgeordnete aus Hohenstadt hält die „Abwehrhaltung gegenüber allem Fremden“, die in der „Eislinger Erklärung“ zum Ausdruck komme, für ein falsches Signal in einer globalisierten Welt. „Mehr als die Hälfte der in Deutschland produzierten Güter werden ins Ausland exportiert. Es ist wichtig, dieses Zusammenleben mit Augenmaß zu betrachten anstatt unüberwindbare Hürden aufzubauen“, wundert sich Simmling über die Verteidigung der „Eislinger Erklärung“ durch die CDU-Kreisvorsitzende Nicole Razavi. „Es kann nicht im Sinne unseres Landes sein, dass wir Öl ins Feuer gießen. Vielmehr müssen wir versuchen, die verschiedenen Kulturen, die da sind, nicht zum kleinsten, sondern zum größten gemeinsamen Nenner zusammenzuführen“, so Simmling.

Die Junge Union kritisiert unter anderem die „Überfremdung“ und wendet sich gegen „muslimische Elemente in der Öffentlichkeit“. hel

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