17 Süßen: Neuer Stahlsteg

Süßen setzt bei Steg auf Sparlösung

Gemeinderat beschließt günstige Variante

Autor: DIERK BÖTTCHER | NWZ 17.06.2010



Der Süßener Gemeinderat hat entschieden: Der marode Stahlsteg wird durch einen Neubau ersetzt. Zum Zuge kommt eine extrem preisgünstige Variante.

Süßen. „Also haben wir diese Kuh auch vom Eis“: Der die Sitzung leitende stellvertretende Bürgermeister Albrecht Finckh war am Ende sichtlich erleichtert. Nach längerer Diskussion beschloss der Süßener Gemeinderat mit vier Stimmenthaltungen aus den Reihen von SPD und FDP/AFW den Bau einer Fertigbrücke aus Stahl zum Gesamtpreis von rund 210 000 Euro. Damit liegt man deutlich unter dem Planansatz von 275 000 Euro, auch erhält die Stadt einen Zuschuss aus dem Landessanierungsprogramm in Höhe von 60 Prozent.

Wie berichtet, hatte der Technische Ausschuss die erste Ausschreibung für den Neubau des Stegs im Mai aufgehoben, weil das günstigste Angebot mit rund 292 000 Euro den vorhandenen Finanzrahmen deutlich gesprengt hätte. Im Anschluss hatte die Verwaltung nach preisgünstigen Alternativen gesucht und war mit der Firma Stahlbau Urfer aus Remseck auch fündig geworden. Diese bietet eine stählerne Trogbrücke zum Preis von 94 500 Euro an. Hinzu kommen geschätzt noch 65 000 Euro für die Widerlager und 50 000 Euro an Nebenkosten, was dann insgesamt in etwa besagte 210 000 Euro ergibt. Allerdings hatte eine erneute Ausschreibung gezeigt, dass jetzt auch der ursprüngliche, vom Ingenieurbüro Furche und Zimmermann erarbeitete Entwurf zu dem noch akzeptablen Preis von 268 000 Euro zu haben gewesen wäre. Doch wollte Stadtkämmerer Dieter Niethammer nicht ausschließen, dass es durch zusätzliche Auflagen der zuständigen Behörden noch zu Kostensteigerungen kommen könnte, und mit dieser Variante würde man dann doch schnell wieder über dem Limit liegen. Außerdem versicherte Michael Geiger als Vertreter des Ingenieurbüros, dass die Installation der Fertigbrücke deutlich zügiger vonstatten gehen werde. Denn die Stadt steht unter Zeitdruck: Bis zum August muss der Steg stehen und abgerechnet sein, damit es für das Projekt noch einen Zuschuss im Rahmen des Sanierungsgebiets „Gewerbebrachen entlang der Fils“ gibt.

Mit der Fertigbrücke, so Albrecht Finckh, komme man zwar von der „künstlerischen Variante“ ab, doch „eine einfache Lösung ist an diesem Platz die bessere“. Anders sah dies Frank Sedlmayer (SPD). Der ursprüngliche Entwurf, sagte er, habe einen „anderen Reiz“ und komme auch architektonisch besser zur Geltung. Sein Antrag diesen zu verwirklichen wurde allerdings mit großer Mehrheit abgelehnt. Hans Zeeb (Grüne) sprach von einem „sehr schönen Ergebnis“, die „Ehrenrunde“ habe sich mehr als gelohnt. Für Burkhard Bauerle (FDP/AFW) sieht der neue Steg aus „wie eine Eisenbahnbrücke aus den 30er Jahren“, während sich Simon Weißenfels (CDU) „froh und zufrieden“ über die „kostengünstige Alternative“ zeigte. Udo Rössler (SPD) warf schließlich einen Blick über den Süßener Tellerrand hinaus – angesichts der Finanznöte landauf, landab sprach er von einer „Luxusdiskussion“.

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