Brandschutz ist in trockenen Tüchern
Gemeinderat billigt Beseitigung von Mängeln
Autor: TOBIAS FLEGEL | NWZ 10.07.2010
Die Stadt rüstet bis 2022 seine Schulen besser gegen Feuer. Zuerst kommen Einrichtungen mit den größten Mängeln dran. Davon tauchen immer neue auf.
Göppingen. Bauarbeiter haben bereits begonnen, Göppingens Schulen besser gegen den Ausbruch eines Feuers zu wappnen. Seit vergangenem Jahr bringen sie die Uhland-Gundschule auf Vordermann. Eine neue Fluchttreppe an der Außenseite im Norden und im Süden des Gebäudes führt dort zusätzlich in Sicherheit. Im Inneren rüsten die Männer ebenfalls nach: Sie tauschen Holzdecken und Türen aus, schotten das Treppenhaus ab, bauen Rauchmelder und eine Brandschutzanlage ein und installieren Leuchten, die zeigen, wie sicher das Haus ist. In diesem Jahr soll die Arbeit abgeschlossen sein.
Die Uhland-Grundschule ist eines von elf örtlichen Bildungshäusern, in dem Schüler und Lehrer im Brandfall besonders gefährdet sind. Das haben Sachverständige festgestellt, die alle Gebäude in Göppingen unter die Lupe genommen haben. Als nächstes sollen die Haierschule in Faurndau und die Grundschule in der Südstadt auf den neuesten Stand gebracht werden.
Nach und nach lässt die Stadt die zum Teil massiven Schwachstellen an den Schulen beseitigen. Dabei gilt: Wichtiges zuerst, alles andere später. Um eine Richtschnur zu haben, hat Göppingen alle Einrichtungen in vier Gruppen eingeteilt. In die erste Kategorie fallen jene elf Häuser mit den größten Mängeln. Danach folgen drei Kategorien mit jeweils sechs, vier und zwei Schulen. Rund 17 Millionen Euro kostet der neue Feuerschutz insgesamt, den alle Einrichtungen bis 2022 haben sollen.
Der Zustand der Schulen war eine Überraschung. In manchen Gebäuden könnte er noch schlimmer sein, als es die Sachverständigen bisher annehmen. Das liegt daran, das viele Gebäude schon etliche Jahre auf dem Buckel haben. Einige wurden in den Sechziger und Siebziger Jahren schnell erbaut und schlecht gegen Feuer gerüstet. Wie dürftig der Schutz mancherorts ist, tritt mancherorts erst heute bei den Ausbesserungen zu Tage.
Der Gemeinderat kennt deshalb keine Kompromisse bei der Nachrüstung. Die Grünen haben sich sogar dafür eingesetzt, die Schulen schneller gegen einen Brand zu schützen, sofern die Stadt einmal mehr Geld haben sollte. Diesen Antrag trugen die übrigen Räte nicht mit: Die jetzige Richtschnur reicht für sie aus.