14 Kreis: Radwegekonzept

Der Stauferkreis will an die Spitze radeln

Radverkehrskonzeption als Grundlage

Autor: KARL-HEINZ STROHMAIER | NWZ 14.07.2010



Der Stauferkreis will an die Spitze radeln: An der Radwegekonzeption wird heftig gearbeitet. Die Kreisräte waren darüber voll des Lobes.


Kreis Göppingen. Jörg-Michael Wienecke geriet ins Schwärmen: „So weit waren wir noch nie. Und noch nie haben wir auf einem solch’ hohen Niveau gearbeitet.“ Was den Kreisverkehrsplaner so freudig stimmte, das war der Stand der Radverkehrskonzeption für den Kreis Göppingen, deren erste Ergebnisse das vom Ausschuss für Umwelt und Verkehr im vergangenen Jahr beauftragte Planungsbüro „VIA“ in Köln jetzt dem Gremium vorstellte. Nun gelte es zu schauen, wie diese Vorschläge auch finanziell auf die Reihe gebracht werden könnten.

Seit Juni 2009 wird an der Konzeption gearbeitet. Seither wurde das Thema bei vielen Ortsterminen und Abstimmungsrunden zwischen „VIA“, der Kreisverwaltung und den beteiligten Städten und Gemeinden beraten. Dabei stellte sich heraus, dass der ursprünglich geplante Rahmen von rund 400 Kilometern nicht ausreicht, um den Ansprüchen des Alltags- und Freizeitnetzes – auch im Zusammenhang mit der Vernetzung mit den Nachbarkreisen – gerecht zu werden. Durch zahlreiche Anregungen der Kommunen kamen letztlich 750 Kilometer zusammen. Der Radverkehrskonzeptes des Kreises soll nun der künftige Leitfaden dafür sein, was abgearbeitet werden muss und welche Ziele angepeilt werden sollen.

Die Bestandsaufnahme durch die Kölner Profis ergab, dass drei Viertel der 750 Kilometer gut befahrbar seien – rund 540 Kilometer. Saniert werden müssen 54 Kilometer, ein Schutzstreifen muss auf 44 Kilometer angelegt und etwa 33 Kilometer müssen neu gebaut werden, wie Frank Reuter von der „VIA“ gestern vor dem Ausschuss sagte. Die Strecken, auf denen Maßnahmen ergriffen werden müssen, gehören nun aber nicht alle dem Landkreis. Er wäre für 49 Kilometer zuständig, der Bund für 22 Kilometer, das Land ebenso für 22 Kilometer und die Städte und Gemeinden im Kreis für 74 Kilometer.

Derzeit ist das Planungsbüro noch dabei, Kostenschätzungen zu erstellen. Und im Göppinger Landratsamt soll eine Koordinationsstelle Radverkehr im Landkreis geschaffen werden – Voraussetzung für die Umsetzung des Konzeptes.

Ein Erfolg sei jetzt schon die Filstalroute, so der Sprecher. Synergieeffekte werden im Zusammenhang mit dem Landschaftspark Albtrauf und dem für 2011 vorgesehenen Albtrauf-Radweg mit Verbindungswegen erwartet. Eine Voralbroute soll ebenfalls 2011 kommen. Ein Jahr später so genannte Schurwald- und Stauferschleifen. Auch an einen Fahrradbus ist gedacht – vorerst für die Linie 31/32 von Göppingen nach Wiesensteig.

Sprecher aller Fraktionen lobten die ersten Ergebnisse der Konzeption, die es freilich nicht zum Nulltarif gebe, wie Arnulf Wein (SPD) sagte. Dabei dürfe aber auch die finanzielle Situation der Partner des Kreises nicht aus den Augen verloren werden, ergänzte Wolfgang Rapp (CDU).

„Mit Siebenmeilenstiefel“, so Dorothee Kraus-Prause (Grüne) sei das Konzept vorangekommen. Wichtig sei, dass auch das Alltagsradeln eine hohen Stellenwert habe. Martin Joos (Freie Wähler) freut sich auf die Umsetzung der Maßnahmen und Hans Jakober (FDP) ist überzeugt, das der eingeschlagene Weg weiter gegangen werden muss.

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