16 Geislingen: Bürgerversammlung zu neuem Festplatz

Kein Interesse an Diskussion

Schlecht besuchte Bürgerversammlung zum neuen Festplatz

Autorin: JOANNA STOLAREK | GZ 16.07.2010





Umzug vom Städtischen Sportplatz nach Altenstadt: Der neue Festplatz war umstritten. Über erste Erfahrungen informierte eine Bürgerversammlung.


Geislingen. Das Thema sorgte seinerzeit für heiße Diskussionen. Wegen des neuen Geislinger Einkaufszentrums „Nel Mezzo“ musste der Festplatz, auf dem das Frühlingsfest und der Pferdemarkt traditionell stattfanden, vom Städtischen Sportplatz an einen neuen Standort verlegt werden. Die Wahl fiel nach längeren Diskussionen und Standortabwägungen auf den Bereich im Mittleren Boden in Altenstadt.

Mittlerweile gibt es erste Erfahrungen mit dem neuen Festplatz: Der Pferdemarkt und das Frühlingsfest fanden dort erstmals statt. Zeit für eine erste Bilanz. Auf ausdrücklichen Wunsch des Gemeinderats lud die Stadtverwaltung deshalb auf Mittwochabend zu einer Bürgerversammlung in den Kapellmühlsaal in der MAG ein.

Dort blieben viele Stühle leer. Nur 15 Personen kamen: einige Einwohner, für die diese Veranstaltung gedacht war, und etliche Gemeinderäte und Vertreter der Stadtverwaltung. „Typisch Geislingen“, kommentierte das eine Besucherin: „Zuerst schreien die Leute nach einer Bürgerversammlung und Mitbestimmungsrecht, und dann kommt keiner.“

Oberbürgermeister Wolfgang Amann ließ sich von dem spärlich besetzten Raum nicht beirren und berichtete über die aus seiner Sicht positiven Erfahrungen mit dem neuen Standort für die Feste. Nochmals führte er vor Augen, dass der Pferdemarkt „schon öfters durch die Stadt gewandert ist.“ Von der Gartenstraße über die Steingrubestraße und die Pappelallee bis zum Sportplatz und nun zum Mittleren Boden. „Die Veranstalter der beiden großen Feste zeigten sich zufrieden mit dem neuen Standort“, versicherte Amann. Auch von den Besuchern sei das neue Festgelände gut angenommen worden. „Klein aber kompakt“, hätten die Meinungen gelautet. Der OB räumte aber ein, dass es noch „Anpassungsbedarf“ gäbe. So soll der Zugang zum Pferdemarkt sowie die Aufstellung der Imbissbuden geändert, beim Frühlingsfest eventuell der Boden für den Autoscooter befestigt werden. „Für die insgesamt zwölf Tage Festbetrieb im Jahr ist der Platz gut geeignet“, lautete das Fazit des OB.

Das sah ein Bürger nicht so, der sich als Einziger zu Wort meldete. Als direkter Nachbar des Festgeländes hatte er mit immensen Einschränkungen vor, während und nach dem Fest leben müssen, berichtete er. „Schon die unvorhersehbaren Straßensperrungen eine Woche davor sind eine große Zumutung. Mein Zugang zur Garage wurde gesperrt“, sagte dieser Anwohner der Werastraße und kritisierte die schlechte Informationspolitik der Stadt. Der Mann machte sich zudem Sorgen um die Zukunft des Bolzplatzes, der aber laut OB dort erhalten bleibt.

zurück zur Presseübersicht Juli 2010…