11 Eislingen/Krummwälden: Straßenverkehr

Viele Autos sind im Dorf viel zu schnell

Umbau in Krummwälden kostet 60 000 Euro

Autor: DANIEL GRUPP | NWZ 11.08.2010




Am Ortsrand von Krummwälden wird zu schnell gefahren. Erforderlich wäre ein Umbau der Straße, den Eislingen aber erst 2011 finanzieren möchte.

Eislingen. „Die Messungen bestätigen die schlimmsten Erwartungen“, kommentierte Holger Haas (Grüne) das Ergebnis von Tempokontrollen am nördlichen Ortsrand von Ottenbach. Demnach fahren dort die Autos in beide Richtungen deutlich zu schnell. Fahrzeuge in Richtung Ottenbach haben im Durchschnitt schon 40 Meter vor dem Ortsschild ein Tempo von 85 Stundenkilometer erreicht. Autos aus Richtung Ottenbach wurden an der Stelle mit Tempo 60 erwischt. Die Messungen hätten die Angaben der Anwohner bestätigt, sagte Haas.

Es werde in Richtung Ottenbach zu früh beschleunigt, da die Einmündung zum Wohngebiet „Im Schönhut“ nur bedingt als innerorts wahrgenommen werde. Auch werde häufig schon vor dem Ortsschild überholt, stellt die Stadtverwaltung fest. Der Ortseingang sei an der Stelle „leider weitgehend anbaufrei“. Um die Beschwerden der Anwohner zu untermauern, war das Tempo kontrolliert worden.

Auf einem Großteil der Strecke zwischen Ottenbach und Krummwälden gilt Tempo 70, erst vor Krummwälden sind 100 Stundenkilometer erlaubt, sagte Bürgermeister Klaus Heininger. Er bezweifelte aber, dass der für die Straße zuständige Kreis den Wunsch auf Tempo 70 für den ganzen Abschnitt genehmigen wird. Genau das forderte Eckehard Wöller „für die ganze Strecke“. Zudem soll ein Warnschild „Achtung Radarkontrolle“ die Autofahrer zügeln. Vielleicht helfe auch eine der Messtafeln „Sie fahren . . .“.

Diese Idee nahm der Bürgermeister gerne auf. Er schlägt vor, dass die Stadt „zwei oder drei Geschwindigkeitsanzeigeanlagen“ kauft. Heiniger verspricht sich hiervon eine „große erzieherische Wirkung“.

In Eislingen wird seit längerem über die Eingänge des Ortsteils diskutiert, mit dem Ziel Raser abzubremsen. In der Vergangenheit waren Vorschläge, die Straße zu verschmälern, auf Widerstand von Landwirten gestoßen, die Platz für ihre Maschinen benötigen. Im vorigen Jahr hatte die Stadt einen Gestaltungswettbewerb gestartet, der zu mehr oder weniger originellen Vorschlägen führte. So hat Peter Ritz (SPD) vorgeschlagen, Skulpturen von Rindern aufzustellen, um den ländlichen Charakter des Dorfes zu betonen. Diese Idee hat er jetzt erneut aufgegriffen. „Schilder sind eher unwirksam.“ Er tritt für einen Lärmschutzwall ein, der mit Motiven gestaltet werden könnte – etwa einem Holzstapel oder Rindern.

Das Planungsamt der Stadt indes verspricht sich wenig von Kunstwerken oder ähnlichem, da bei Pendlern bald ein Gewöhnungseffekt eintrete. Die Planer schlagen den Einbau einer Mittelinsel vor. Die Breite der Fahrstreifen würde so auf jeweils 3,50 Meter reduziert. Dazu müsste der Geh- und Radweg versetzt werden. Dies kostet etwa 60 000 Euro. Da die Stadt das Geld derzeit nicht hat, soll der Umbau erst 2011 angegangen werden.

zurück zur Presseübersicht August 2010…