14 Jebenhausen: Ortsumfahrung (Leserbrief)

Alternative zu Umgehungsstraße suchen

Leserbrief zu „Straße spaltet Jebenhausen“ vom 28. Juli

Autorin: Christine Lipp-Wahl, Göppingen-Jebenhausen | NWZ 14.08.2010


Eins ist klar: Die Situation im Ort kann nicht beibehalten werden. Leider wird uns eine neue, leistungsfähigere Straße als Lösung vorgegeben. Die Entwicklung umweltverträglicher und menschengerechter Alternativen durch Politik und Verwaltung blieb in den letzten 20 Jahren auf der Strecke. Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, dass eine Ortsumfahrung zu mehr Straßenverkehr führt und zu mehr Belastung für Mensch und Natur. Vor allem, wenn es sich um einen so schnellen und komfortablen Autobahnzubringer handelt wie die geplante Umfahrung West. Wir Jebenhäuser werden dann den Verkehr nicht nur vor der Tür haben, sondern auch und verstärkt hinterm Haus. Die Summe der Belastungen aus Ortsumfahrung und Ortsdurchfahrt wird am Ende größer sein als der Status Quo.

Politik und Verwaltung sind aufgefordert, eine verträglichere Alternative im Rahmen eines Gesamtverkehrskonzeptes zu entwickeln. So könnte der aus Heiningen kommende Diagonalverkehr auf die L1217 umgeleitet werden. Der geplante zweispurige Kreisverkehr bei der Firma Rieger macht ein schnelleres Verteilen möglich. Der Schwerlastverkehr, darunter viele Mautflüchtlinge, muss überregional umgelenkt werden und wirklich nur auf Zubringer begrenzt sein. Eine Neuregelung der Mautgebühr kann hier ebenfalls Abhilfe schaffen. Die Reduktion der Geschwindigkeit durch den Ort würde laute Raser vor allem außerhalb der Hauptverkehrszeiten abbremsen.Der öffentliche Nahverkehr muss flexibler und vor allem preiswerter gestaltet werden. Ein innerörtlicher Kleinbusring (z.B. ein Schulbus) könnte die Belastung durch den hohen Binnenverkehr mindern. Die momentan besonders von Schülern benutzten Fahrradwege in Richtung Göppingen werden attraktiver, wenn sie die gleiche Pflege, Ausstattung und den gleichen Verlauf erhalten wie die „normalen“ Straßen. Solange hier nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, kann die Lösung nicht Umgehungsstraße heißen.

zurück zur Presseübersicht August 2010…