Protest ernst nehmen
Grüne Jugend: Bahnhofs-Abriss stoppen
Autor: | NWZ 27.08.2010
Göppingen. Die Grüne Jugend (GJ) in Göppingen betrachtet die Abrissarbeiten am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs als unnötige Provokation. „Gerade zu diesem Zeitpunkt, kurz nachdem Architekt Frei Otto auf die Risiken des sinnlosen Milliarden-Grabes hingewiesen hat, drängt sich immer mehr der Eindruck auf, dass Stadt, Land und die Bahn versuchen, Tatsachen zu schaffen, um die zurecht verärgerten Bürger, von weiteren Protesten abzuhalten“, teilte der Vorsitzende der Grünen Jugend, Alexander Maier, der Presse mit.
In seinem Schreiben appelliert Maier an die Bevölkerung, sich weiter gegen eine solche Unterdrückung von Seiten der eigenen Regierung zu wehren. „Ein dermaßen undemokratisches Vorgehen ist völlig inakzeptabel, und betrifft nicht nur die Landeshauptstadt, sondern ganz Baden-Württemberg. Auch im Kreis Göppingen werden die negativen Veränderungen spürbar werden“, prophezeit der GJ-Chef.
Alexander Maier fordert den Aufschub von Stuttgart 21. Experten wie Christian Böttger, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, hätten inzwischen bestätigt, dass ein Baustopp realistisch und nicht so teuer sei, wie es der Sprecher des Bahn-Projekts, Wolfgang Drexler, behaupte. Damit sei das letzte Argument der Befürworter haltlos geworden.
Die Landesregierung müsse aus den neuen Entwicklungen Konsequenzen ziehen und beginnen, die Stimmen aus dem Volk ernst zu nehmen. Die Grüne Jugend Göppingen hofft, dass sich der Mut und die Standhaftigkeit der Projekt-Gegner auszahlt und dass demokratisch über Stuttgart 21 abgestimmt wird.
