Grüne warnen vor „gefährlicher Sackgasse“
Kreis Göppingen. Mit scharfer Kritik haben die Grünen im Kreis die von der Bundesregierung beschlossene Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke kritisiert. „Statt einer energiepolitischen Brücke wird mit den Beschlüssen der Bundesregierung für eine Laufzeitverlängerung eine gefährliche Sackgasse beschritten“, erklärte der Landtagskandidat der Grünen im Wahlkreis Göppingen, Jörg Matthias Fritz, in einer Pressemitteilung.
Nach den Plänen der schwarz-gelben Bundesregierung würden „den Betreibern der Atomkraftwerke Milliardenprofite zugeschanzt“, ohne dass sie zusätzliche Sicherheitsanforderungen einzuhalten hätten. Außerdem würde ihre marktbeherrschende Stellung auf Jahrzehnte hinaus zementiert und die Dynamik beim Ausbau erneuerbarer Energien „drastisch abgebremst“, so Fritz. Dies bringe negative Auswirkungen für die deutsche Technologieführerschaft und die Arbeitsplätze in der Branche mit sich, gerade auch im Raum Göppingen. „Firmen wie Schuler, die in moderne Windkraftanlagen investieren, haben das Nachsehen“, beklagt Fritz, der in Göppingen Ortsvorsitzender der Grünen ist. Mit den Beschlüssen werde dem Schutz der Betreiber vor sicherheitstechnisch sinnvollen Nachrüstungen Vorrang gegenüber dem Schutzinteresse der Bevölkerung eingeräumt, so Fritz.
Mit der Laufzeitverlängerung stellten sich CDU und FDP gegen die Interessen regionaler Energieversorger und Stadtwerke. „Bei ihren Investitionsentscheidungen haben sich die Stadtwerke darauf verlassen, dass die Atomkraftwerke wie im Jahr 2000 festgelegt nach und nach vom Netz gehen. Sollte dies nicht mehr gelten, drohen milliardenschwere Investitionen nachträglich unrentabel zu werden, auch bei der EVF“, warnte Fritz. Die Grünen im Kreis wollen die Bürger in den kommenden Wochen mit Infoständen über die Möglichkeit des Anbieterwechsels – weg von Atomstromlieferanten – aufklären und Hilfe bei den Formalitäten anbieten.