17.09.10 Geislingen 21

Pressemitteilung vom 17. September 2010

Grüne empört über „extrem irreführende Berichterstattung“

Der Göppinger Kreisvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN protestiert in einer Pressemittelung vom 17. September mit Nachdruck gegen die seines Erachtens „extrem irreführende Berichterstattung“ der Geislinger Zeitung und der Göppinger NWZ vom selben Tag. In der „Dokumentation: Aus dem Bahn-Gegengutachten der Grünen“ wird behauptet, die Grünen bzw. das von den grünen Landtags- und Bundestagsfraktionen beauftragte Büro Vieregg-Rössler plädierten für eine Neutrassierung der Eisenbahnstrecke im Raum Geislingen, die dann mit Tunneln und Viadukten durch Tegelberg, Längen- und Roggental und weiter durch die Alb nach Amstetten geführt werden soll. MdL Peter Hofelich unterstellte den Grünen jüngst ähnliche Absichten.

„Diese Behauptung ist völlig falsch.“ empört sich Landtagskandidat Bernhard Lehle. „Die Textpassagen aus dem Gutachten, die als Beleg für diesen Unsinn zitiert werden, wenden sich in Wahrheit nicht für, sondern gegen eine solche Trassierung, was man durch sorgfältige Lektüre dieses aus dem Zusammenhang gerissenen Textes auch leicht hätte erkennen können.“ Im Rahmen einer allgemeinen Erörterung möglicher Alternativen zur derzeit geplanten Neubaustrecke Ulm-Wendlingen werde von den Gutachtern – neben vielem anderen – auch dieser „im Prinzip“ mögliche Trassenverlauf diskutiert, wobei sie allerdings auf horrende ökologische, technische und damit auch finanzielle Schwierigkeiten hinweisen. Sie kommen deshalb zu dem Schluss:

„Diese NBS (Neubaustrecke) erfordert zweifellos einen beträchtlichen baulichen Aufwand mit starken Eingriffen in die Landschaft und vermutlich relativ hohen Investitionskosten, vor allem wegen der schwierigen Geologie im Bereich der Geislinger Steige, aber bewirkt nur eine unzureichende Fahrzeitreduktion. Deshalb stellt sich durchaus die Frage, ob dieser Aufwand überhaupt zu rechtfertigen ist. Denn die genannte Fahrzeitverringerung zwischen den Hauptbahnhöfen von Stuttgart und Ulm im ICE-Verkehr ließe sich vermutlich auch durch die Verwendung von Zügen mit Neigetechnik auf der bestehenden Trasse erreichen, und zwar ganz ohne aufwendige Neubauabschnitte.“

Eine schärfer ablehnende Formulierung könne man von unabhängigen Gutachtern, die ja nur beraten und nicht entscheiden sollen, kaum erwarten, so der stellvertretende Kreisvorsitzender der Grünen, Manfred Binder. Die Grünen würden eine derartige Trassierung jedenfalls kaum in Erwägung ziehen, geschweige denn befürworten. Die Grünen im Kreis fordern deshalb die örtlichen Zeitungen und Herrn Hofelich dazu auf, diese „Desinformationskampagne“ unverzüglich zu beenden.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kreisverband Göppingen, Kreisvorstand

zum Gutachten von Vieregg-Rössler…

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