Aktionsbündnis wählt Sprecher
Stuttgart-21-Gegner: Kritik an OB Guido Till
Autor: | NWZ 27.09.2010
Das Aktionsbündnis „Göppinger-gegen-S21“ wählte bei der jüngsten Sitzung einen Ausschuss und zwei Sprecher: Martina Heer und Annerose Fischer-Bucher.
Göppingen. In der jüngsten Sitzung haben sich die Mitglieder des überparteilichen Göppinger Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 eine Organisationsstruktur gegeben: Sie wählten einen achtköpfigen Ausschuss, bestimmten einen Redaktionskreis und wählten zwei Sprecherinnen, die das Bündnis nach außen vertreten sollen: Martina Heer und Annerose Fischer-Bucher. Das geht aus einer gestern verschicken Pressemitteilung hervor.
„Das Bündnis sieht sich allein der Sache verpflichtet“, heißt es in der Pressemitteilung. Es sei ein Zusammenschluss von Einzelpersonen und kein Parteienbündnis, das jedoch auch von Mitgliedern verschiedener Parteien unterstützt werde.
Auch in Göppingen wird der Zulauf von Unterstützern nach Angaben des Aktionsbündnisses immer größer. Die Mitglieder der Versammlung waren sich einig, dass es noch nicht zu spät sei, eine Bürgerbefragung zu organisieren, wenn die Landesregierung Demokratie ernst nehme. Wenn das Projekt so wichtig sei, wie es die Befürworter darstellten, verstehe man nicht, warum nicht die Gesamtheit der Baden-Württemberger darüber ein Votum abgeben sollte. Das Vertrauen in die Bürger, die nicht mehr nur alle vier Jahre ein Kreuzchen machen wollten, könne nicht groß sein, wenn Bürgerbeteiligung seit Jahren abgelehnt würden.
Ein weiteres Thema bei der Versammlung war laut Pressemitteilung die Aussage des Göppinger Oberbürgermeisters Guido Till, zu Stuttgart 21 gebe es keine Alternative. Die Einrichtung einer S-Bahn für Göppingen-Geislingen in Zusammenhang mit S 21 zu sehen, sei falsch, sagen die Gegner. Unverständnis gab es auch für die Aussage, „wir werden dieses Geld aufbringen müssen“.
„Göppingen ist noch nicht einmal im Verkehrsverbund“. Man sei erstaunt, wo der OB das Geld hernehmen wolle. Schon beim letzten Haushalt habe es viele Einschnitte und Kürzungen gegeben. Weitere große Einschnitte, die dann für viele Projekte das Aus bedeuten würden, müssten dann folgen.
Das Bündnis bereitet weitere Veranstaltungen zum Thema vor, bei denen sich Bürger über Alternativen und Argumente informieren und diskutieren können.
