„Ihre Arbeit ist unbezahlbar“
Eislinger Stadträte loben Schulsozialarbeiter – Kritik am Land
Autor: REINHARD KRÖTZ | NWZ 28.09.2010
Der Kultur-, Sport- und Sozialausschuss des Gemeinderates hat die Arbeit der Eislinger Schulsozialarbeiter hoch gelobt und einen Wiedereinstieg des Landes in die Finanzierung gefordert.
Eislingen. „Die Schulsozialarbeit ist nicht mehr aus den Schulen wegzudenken, Ihre Arbeit ist unbezahlbar.“ Stellvertretend für die insgesamt sieben Eislinger Schulsozialarbeiter, die unterm Strich einen Beschäftigungsanteil von 3,85 Stellen haben, lobten Rathauschef Klaus Heininger und die Stadträte in der jüngsten Sitzung des Kultur-, Sport- und Sozialausschusses Ingrid Hinzel-Hees und Markus Seibold, die über ihre Arbeit am Gymnasium beziehungsweise an der Schillerschule berichteten. Bei der Schilderung der sechs verschiedenen Arbeitsfelder wurde in der Sitzung deutlich, wie umfassend aber auch mitunter schwierig die Arbeit der Schulsozialarbeiter ist.
Das Spektrum reicht von der Einzelfallhilfe, in der Schüler mit Problemen unterstützt werden über die Elternarbeit bis hin zum Sozialen Lernen, Klassen- und Schulprojekten aber auch Kooperationen und schulübergreifende Projekte. So werden zum Beispiel Eltern auch Tipps für die Suchtprophylaxe gegeben oder es wird versucht, zum Beispiel vorbeugend das Thema Mobbing aufzugreifen. Schülergerechte Aufklärung, um ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, steht ebenso auf dem Plan wie die Kooperation mit anderen Institutionen.
Die beiden Schulsozialarbeiter kündigten vom 15. bis 19. November in Kooperation mit dem Eislinger Kinder- und Jugendbüro eine Themenwoche unter dem Motto „Go Eislingen“ an, bei der in unterschiedlichsten Veranstaltungsformen – vom Vortrag über den Workshop bis zum Elternabend – die Gewaltprävention im Mittelpunkt stehen wird. „Die Schulsozialarbeit in Eislingen ist an den Schulen gut integriert“, konnten Markus Seibold und Ingrid Hinzel-Hees am Ende ihres Berichtes ein positives Fazit ziehen. Der Erste Beigeordnete Herbert Fitterling unterstrich, dass Eislingen mit seinen Sozialarbeiterstellen an allen Schultypen ein Alleinstellungsmerkmal habe, um das man die Stadt vielerorts beneide. Jetzt müsse es darum gehen, die verschiedenen Säulen der Eislinger Jugendarbeit miteinander zu verknüpfen, um so die Chance zu einer weiteren Optimierung zu nutzen. Damit hatte Fitterling auch das Ansinnen der Ausschussmitglieder zusammengefasst, die die in Eislingen geleistete Schulsozialarbeit in den höchsten Tönen lobten.
Nicht als lobenswert wurde dagegen die Enthaltsamkeit des Landes bei der Finanzierung der Schulsozialarbeit angesehen. „Ich bedaure sehr, dass das Land nicht über den Empfehlungsstatus hinausgeht“, betonte zum Beispiel Ulrike Haas. Die Grünen-Stadträtin forderte den Rathauschef auf, die Gunst des Landtagswahlkampfes für eine entsprechende Resolution zu nutzen. Klaus Heininger hatte gegen eine Entschließung, die der Gemeinderat fassen soll, keine Einwände, gab aber auch zu bedenken: „Einen deutlicheren Hinweis auf die Bedeutung der Schulsozialarbeit, wie ihn der Arbeitskreis Amok nach dem Amoklauf von Winnenden gemacht hat, kann man nicht geben.“