Falsche Argumente sollen überzeugen (Leserbrief)
Zu „Sorge um das Boßlerhaus“ vom 21. September
Autor: Walter Bader, Gammelshausen | NWZ 30.09.2010
Laut NWZ vom 21. September hat der Ex-Planer von Stuttgart 21, Manfred Poethke, vor den Naturfreunden auf dem Boßlerhaus in einem Vortrag die Vorzüge des Projekts angepriesen. Auf eine entsprechende Frage zur europäischen Magistrale räumte er ein, dass niemand von Paris nach Bratislava fahren werde, denn jeder wird fliegen. Manfred Poethke weiter: „Auf Teilstrecken gibt es dagegen jede Menge Durchgangsverkehr. Wer von Ludwigsburg nach Plochingen fahren will, muss noch umsteigen, später nicht mehr.“ Den gleichen Unsinn behauptete neulich Landesverkehrsministerin Gönner in einer Fernsehdiskussion. Beide versuchen mit solchen falschen Behauptungen dieses Milliarden Steuergelder fressende Projekt zu rechtfertigen. Dabei fährt schon heute der Regionalexpress von Ulm über Göppingen und Plochingen nach kurzem Halt im Stuttgarter Kopfbahnhof weiter über Ludwigsburg das Neckartal hinunter und zurück. Wenn er erst durch die Tunnelschleife fahren muss, wird er voraussichtlich häufig verspäteten Fernzügen den Vorrang lassen müssen. Dann kommt man nicht mehr so schnell von Ludwigsburg nach Plochingen wie ohne Stuttgart 21. Ein deutliches Beispiel, wie wir mit falschen Argumenten überzeugt werden sollen.
Von neutralen Berichterstattung entfernt (Leserbrief)
Zu „Der Protest ist nicht neu“ vom 25. September:
Autorin: Hannelore Kübler, Ebersbach | NWZ 30.09.2010
Die NWZ gab dem Landtagskandidaten der Geislinger Grünen eine nahezu ganzseitige Plattform, sich als Gegner von Stuttgart 21 darzustellen. Mit solch einseitig vordergründigen Interviews entfernt sich Ihre Zeitung zunehmend von einer neutralen Berichterstattung. Zudem lässt sich Ihr Redakteur Schmauz als Steigbügelhalter für eine Stimmungsdemokratie benutzen, die für unser Land bei der kommenden Landtagswahl fatale Auswirkungen hätte.
