12 Göppingen: Einkaufszentrum

Grüne kritisieren „Boykott“ des Arbeitskreises

Autor: woz | NWZ 12.10.2010


Die Fraktion der Grünen beurteilt den gemeinsamen Vorstoß von CDU, SPD und FDP für eine Planung, an der nur die Stadtverwaltung und der Investor beteiligt sind, kritisch. Der Arbeitskreis „Entwicklung des Bahnhofsareals“, in dem Vertreter aller Gemeinderatsfraktionen sitzen, werde damit ausgehebelt. Spätestens in der Sitzung des Arbeitskreises am Freitag sei deutlich geworden, dass SPD und CDU das Gremium durch Abwesenheit boykottieren, heißt es in einer Pressemitteilung. Damit stellten sie einen Arbeitskreis in Frage, den sie selbst zusammen mit anderen Fraktionen beantragt hatten.

Mit dem Antrag, dass allein „mfi“ das Einkaufszentrum planen soll, entfernen sich die SPD und die CDU aus Sicht der Grünen „von den Vorstellungen über ein stadt- und einzelhandelsverträgliches Einkaufscenter“. Außerdem entzögen sich die Fraktionen damit einer Erklärung für ihr Handeln, finden die Grünen.

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MFI legt neue Pläne vor

Entscheidung über Einkaufszentrum am Bahnhof soll erst im März fallen

Autor: HELGE THIELE | NWZ 12.10.2010

CDU, SPD und FDP/FW wollen erst im März über den Bau eines Einkaufszentrums am Göppinger Bahnhofs entscheiden. Das haben die drei Fraktionen beantragt. Grund ist die erneute Planänderung von MFI.

Göppingen. Die Fraktionen von CDU, SPD und FDP/FW ziehen beim Thema Einkaufszentrum am Bahnhof an einem Strang: In einem gemeinsamen Antrag, der Oberbürgermeister Guido Till vorliegt, wollen sie in der Gemeinderatssitzung am 21. Oktober die Stadtverwaltung beauftragen, mit dem Investor MFI bis spätestens 1. März 2011 eine „umsetzbare Planung“ zu erarbeiten und dem Stadtparlament zur Beschlussfassung vorzulegen. Grundlage sollen die neuesten, noch einmal grundlegend überarbeiteten Pläne von MFI sein. Die Beschlussvorlage, über die Christdemokraten, Sozialdemokraten und Liberale/Freie Wähler im Frühjahr abstimmen wollen, soll auch konkrete Aussagen zur Kostenverteilung zwischen Stadt und MFI sowie zur weiteren Stadtentwicklung enthalten.

Das Essener Immobilienunternehmen MFI hatte am vergangenen Montag seine neuen Pläne der Stadtverwaltung vorgestellt. Am Tag darauf trafen sich die Stadträte von CDU, SPD und FDP/FW zu einer gemeinsamen Fraktionssitzung, in der sich die Stadtpolitiker auf den Antrag verständigten.

Die aktuellen Pläne von MFI sehen nun doch eine Verlegung des jetzigen Busbahnhofs so weit wie möglich nach Süden an die Bahngleise vor. Im Rathaus ist man neuerdings offenbar sehr zuversichtlich, dass die Stadt für die Verlegung der Bushaltestellen einen Landeszuschuss erhalten könnte.

MFI hat sich damit von seinen zwischenzeitlichen Überlegungen, den bestehenden Busbahnhof mit einer Gebäudebrücke zu überqueren, verabschiedet. Dies war nicht zuletzt eine Reaktion auf die harsche Kritik in den Fraktionen, wo man von einer solchen Lösung städtebaulich gar nichts hielt.

Auch, was die angestrebte Größe des bei Einzelhändlern nach wie vor umstrittenen Einkaufszentrums angeht, bewegt sich MFI: Statt der geplanten 20 000 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen es jetzt nur noch 18 000 sein. Zur Erinnerung: Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) hatte empfohlen, in der Göppinger City nicht mehr als 12 500 Quadratmeter zusätzliche Handelsflächen zu schaffen, ein von MFI in Auftrag gegebenes Gutachten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hatte mehr Fläche für verträglich angesehen.

Eine ganz neue Lösung präsentiert MFI in seinen aktuellen Plänen auch beim Thema Parken: Der Investor will unter dem verlegten Busbahnhof und unter der Bahnhofstraße, die nur noch leicht verschwenkt werden soll, eine zweigeschossige Tiefgarage bauen.

Da auch die Stadt beabsichtigt, im Zuge der Sanierung des Bahnhofsplatzes eine Tiefgarage zu bauen, stellt sich für die Stadtpolitiker bereits die Frage, ob die geplante Garage der Stadt dann überhaupt noch notwendig wäre. Andererseits, so hat die NWZ erfahren, will MFI die Tiefgarage unter dem Einkaufszentrum so planen, dass sie an eine Garage unter dem Bahnhofsvorplatz angedockt werden könnte.

CDU, SPD und FDP/FW verfügen im Göppinger Gemeinderat mit 27 Stimmen über eine breite Mehrheit, so dass es als ausgemacht gilt, dass der gemeinsame Antrag der Fraktionen am 21. Oktober vom Stadtparlament angenommen wird.

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