16 Göppingen: Einkaufszentrum

Einkaufscenter soll bis 2014 stehen

Pläne am Bahnhof: Investor MFI will 18 000 Quadratmeter Verkaufsfläche nicht unterschreiten

Autor: HELGE THIELE | NWZ 16.10.2010

Ende 2014 will der Investor MFI eine 18 000 Quadratmeter große Shopping-Mall am Göppinger Bahnhof eröffnen – vorausgesetzt, das Projekt ist im März 2011 entscheidungsreif.

Göppingen. Das Essener Immobilienunternehmen MFI ist fest entschlossen, im Herbst 2014 die „Göppingen Arcaden“ am Bahnhof zu eröffnen. Das betonte Chef-Entwickler Stefan Berg gestern in einem Gespräch in der NWZ-Redaktion. Im Frühjahr 2013 soll auf dem Gelände des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) mit dem Bau der Shopping-Mall begonnen werden. Das Jahr 2012 soll genutzt werden, um den ZOB und die Bahnhofstraße zu verlegen. Vorgesehen ist, den Busbahnhof an die Bahngleise zu verlagern.

MFI hat diese Planungsvariante nach eigenen Angaben wieder aufgegriffen, nachdem es klare Signale aus dem Rathaus gegeben habe, dass die Stadt für die Verlegung des ZOB Zuschüsse des Landes erhalte. Nach Informationen unserer Zeitung ist derzeit allerdings unklar, ob die erhofften Mittel wirklich fließen würden. Im Rathaus gehen die Meinungen der Fachleute auseinander.

MFI blickt trotzdem mit großer Zuversicht auf die kommenden Monate, in denen der Investor das Bauvorhaben in Verhandlungen mit der Stadtverwaltung zur Entscheidungsreife bringen will. Bis März soll und müsse es diese Reife geben, damit der Zeitplan eingehalten werden könne, so Berg. Er wollte nicht von einer Frist sprechen, ließ aber durchblicken, dass MFI spätestens im März wissen wolle, ob die Stadt das Einkaufszentrum verwirklichen möchte. Bisher hat der Investor für die mehrfach überarbeitete Planung nach eigenen Angaben rund 400 000 Euro ausgeben.

Kommenden Donnerstag stimmt der Gemeinderat über einen Antrag von CDU, SPD und FDP/FW ab, mit dem die Verwaltung beauftragt werden soll, mit MFI bis März „eine umsetzbare Planung“ zu erarbeiten. Auf deren Basis sollen die Stadträte über den Bau des Einkaufszentrums entscheiden können. Gemeint ist der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan und die Klärung der Frage, wie die Kosten für die Verlegung des ZOB und der Bahnhofstraße zwischen Stadt und MFI aufgeteilt werden sollen.

Grüne und VUB wollen den Antrag ablehnen. Sie sind dagegen, dass Verwaltung und MFI allein verhandeln. Die Grünen fordern eine Ausschreibung des Projekts und einen Investorenwettbewerb. Letzteren hat es nach Bergs Worten längst gegeben. Schließlich hätten auch die Mitbewerber ECE und Acrest Group Gelegenheit gehabt, ihre Pläne vorzustellen. Die Mehrheit im Gemeinderat habe sich im April diesen Jahres dafür entschieden, das Projekt von MFI am Bahnhof weiter zu prüfen.

Eindringlich warnt der MFI-Chefentwickler davor, eine Verkaufsfläche von 18 000 Quadratmetern zu unterschreiten. Wenn ein Einkaufszentrum zu klein sei, führe dies nur zu einer Umverteilung des Umsatzes in der Stadt. Es kämen aber keine neuen auswärtigen Kunden. Genau das sei aber Ziel aller Überlegungen im Rathaus gewesen. Berg machte deutlich, dass MFI zudem nicht in der Lage sei, die Verkaufsfläche weiter nach unten zu schrauben, da man schon jetzt „Einbußen bei der Rendite“ in Kauf nehme. 18 000 Quadratmeter seien für MFI „die Grenze der Rechenbaren“.

Unterdessen hat sich das Konsortium der Unternehmen Sonae Sierra, Acrest Property Group und der Familie Schenavsky, das nach wie vor ein Einkaufszentrum in der Bleichstraße bauen will, mit neuen Plänen („Staufenparkgalerie“) an die Fraktionen gewandt und für sein Bauvorhaben geworben.

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