Die Filstalstrecke würde abgehängt (Leserbrief)
Zu Stuttgart 21
Autorin: Martina Brandl, Geislingen | GZ 03.11.2010
Ich verstehe nicht, wieso Herr Amann als erklärter S-Bahn-Gegner eine Resolution für Stuttgart 21 unterschreibt, die als wesentlichen Vorteil dieses Projekts eben diesen S-Bahnanschluss nennt? Und vor allen Dingen: Wieso tut er es in seiner Funktion als Oberbürgermeister, der die Stadt Geislingen repräsentiert? Damit tut er so, als lebten in Geislingen nur Stuttgart 21-Befürworter. Genauso, wie er im Biergarten Herrn Mappus versprochen hat, was die neue B 10 anginge, stünde „ganz Geislingen 100 Prozent hinter ihnen“?
Ist das die Art repräsentativer Demokratie, von der die CDU dauernd spricht? Wer gerade an der Macht ist, postuliert einfach Volkes Wille, ob es der Wahrheit entspricht oder nicht? Und wer von den Bürgermeistern, denen unser Filstal so sehr am Herzen liegt, hat eigentlich realisiert, dass Herr Kefer von der Bahn bei den Schlichtungsgesprächen live im Fernsehen angekündigt hat, dass sämtliche Intercitys, Interregios und Regionalexpresse künftig nur noch auf der Schnellbahnstrecke fahren?
Zitat, Kefer: „Der Güterverkehr bekommt selbstverständlich einen Vorteil aus der Schnellfahrstrecke. Da natürlich wir in der Zukunft den Regionalverkehr auf dieser Schnellfahrstrecke ebenfalls abwickeln wollen… Das ist nicht der Gesamtregionalverkehr, aber es ist ein deutlicher Teil des Regionalverkehrs und dass wir damit Platz schaffen, auf der heute existierenden Strecke, der deutlich besser vom Güterverkehr verwendet werden kann.“
Würden diese Pläne wahr, wären die Konsequenzen für unseren Landkreis (und nicht nur ihn) fatal. Der Landkreis Göppingen würde von allen auch nur halbwegs schnellen Verkehren abgehängt, der Fahrplan in hohem Maße ausgedünnt und stattdessen mit durchfahrendem Güterverkehr belastet, der keinerlei Nutzen für die Anwohner der Strecke brächte. Wenn Herr Amann das Beste für unsere Heimat will, kann er nicht für Stuttgart 21 sein.
zu den vollständigen Kefer-Zitaten und dem offenen Brief des Kreisvorstands dazu…