Teilerfolg für Protestler
Bebauung am Gartenschaugelände vorerst verschoben – Statue weg
Autor: WOLFGANG KARCZEWSKI | NWZ 13.11.2010
Die Proteste gegen die Bebauung am Landschaftspark Grüne Mitte in Rechberghausen waren erfolgreich: Die Baupläne wurden vorerst auf Eis gelegt.
Rechberghausen. Bis Ende September 2011 wird es keine Bautätigkeiten am Rande des ehemaligen Gartenschaugeländes in Rechberghausen geben: Darauf verständigte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am Donnerstagabend bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen. Damit haben die Protestler zumindest einen Teilerfolg erzielt: Mit einer großangelegten Unterschriftenaktion, an der mehr als 500 Menschen aus Rechberghausen und Umgebung teilgenommen hatten, hatten sie gegen den geplanten Bau von vier Häusern am Landschaftspark Grüne Mitte protestiert.
Der Beschluss-Vorschlag, dem sich die Bürgervertreter in leicht modifizierter Form anschlossen, kam von Bürgermeister-Stellvertreter Helmuth Hofbauer (CDU). Zuvor hatte er Eugen Haugg, den ehemaligen Gemeinderat und Initiator der Unterschriftenaktion, der auch bei der Sitzung anwesend war, in scharfer Form kritisiert: „Sie haben dem Image von Rechberghausen geschadet“, meinte er.
Dem widersprach Martina Zeller-Mühleis von den Grünen. Eine Unterschriftenaktion schade nicht dem Image, sondern sei eine wichtige Form der Bürgerbeteiligung, sagte sie. Die Grünen-Politikerin betonte noch einmal, dass ihre Fraktion der geplanten Bebauung schon in der ersten Abstimmung im Jahre 2006 nicht zugestimmt habe. Ein Aufschub der Bautätigkeiten ändere am Grundproblem nichts, meinte sie.
Markus Malcher (Unabhängige Bürger) sagte in seinem Beitrag, dass er nach wie vor zu dem Bebauungsbeschluss stehe. Wegen der Unterschriftenliste und dem damit verbundenen Engagement der Bürger und der positiver als erwartet ausgefallenen November-Steuerschätzung könne er sich jedoch mit dem Hofbauer-Vorschlag anfreunden.
Im Zusammenhang mit der jetzt aufgeschobenen Bebauung am Eingang zum Gartenschaugelände beschäftigte sich der Gemeinderat auch mit der geplanten Verlegung der drei Kunstkreisel von Kunst- und Gartenexperte Roland Doschka auf die grüne Wiese. In der Bürgerfragestunde zu Beginn der Sitzung hatte Eugen Haugg heftig dagegen protestiert, dass die Kreisel nach seinem Kenntnisstand in dieser Woche entfernt werden sollten.
Schultes Reiner Ruf betonte, dass die Kreisel auf Vorschlag des Ideengebers, also Doschka, versetzt werden sollen. Der Schultes und mit ihm der Gemeinderat sicherten zu, mit der Verlegung zu warten, bis sich die Bürger bei einem Vor-Ort-Termin selbst ein Bild von den Plänen gemacht haben. Bis gestern Nachmittag waren die Kreisel zwar noch nicht verlegt, aber die Statue auf dem mittleren Kreisel ist bereits abgebaut worden.
