20 Eislingen: Kinder- und Jugendbüro

Stadträte vermissen die Ziele

Lob und Kritik für Eislinger Kinder- und Jugendbüro – Wechsel im Personal

Autor: AXEL RAISCH | NWZ 20.11.2010

Lob für die Kinder- und Jugendarbeit sowie Kritik an der Umsetzung der Jugendhilfeplanung erhielten Sandra Scheifele und Sabine Niedermeyer vom Eislinger Kinder- und Jugendbüro im Sozialausschuss.

Eislingen. Bürgermeister Klaus Heininger bezeichnete die „beiden kompetenten Damen als Glücksgriff“, Rolf Riegler (CDU) zollte „Hochachtung“ und befand, dass man das Eislinger Kinder- und Jugendbüro erfinden müsste, wenn es nicht schon existieren würde und auch die Vertreter von SPD und FWV stimmten in das Lob ein. Allerdings wurde im Kultur-, Sozial- und Sportausschuss auch Kritik an Teilen der Arbeit des Büros laut.

Was angeboten werde sei „enorm“ und suche seinesgleichen, betonte Bürgermeister Heininger. Die Angebote reichen von der Einrichtung von Kinderschutzinseln über diverse Ferienprogramme bis hin zu diversen Kooperationsveranstaltungen. Derzeit läuft eine vom Kinder- und Jugendbüro federführend organisierte Gewaltpräventionswoche. Ulrike Haas (Grüne) würdigte besonders die gelungene Vernetzung des Kinder- und Jugendbüros, etwa mit den Schulsozialarbeitern. Heininger appellierte indes an die Eislinger Jugend, die Angebote wahrzunehmen und sich auch mit eigenen Ideen einzubringen: „Wir sind für Vorschläge immer offen.“

Hinsichtlich der Jugendhilfeplanung, die im Jahr 2006 gestartet war und zu einem umfangreichen Maßnahmenkatalog führte, wie etwa die Einrichtung einer Ehrenamtsbörse oder die Erweiterung der Öffnungszeiten von Jugendhäusern, übten die Stadträte aber auch Kritik. Das Kinder- und Jugendbüro fungiert als Geschäftsstelle der Jugendhilfeplanung in Eislingen, federführend ist Sabine Niedermeyer zuständig. So mahnte Ulrike Haas eine klare Zielvorstellung an, die ihr bislang noch fehle: „Wenn ein Schiff den Hafen nicht kennt, das es anlaufen soll, ist jeder Wind der falsche“, so Haas. Daher sei ein Zielklärungsprozess vorrangig. Ähnlich sieht dies Bruno Mörixbauer (SPD). Als roter Faden bei der Jugendhilfeplanung sei für ihn vor allem erkennbar, dass man sich beständig in der Planungsphase befinde. Es sei zwar schon etwas besser geworden. Dennoch vermisst Mörixbauer im Verhältnis zur Planung das Konkrete.

Der Bürgermeister betonte dagegen, dass viele Dinge bereits umgesetzt worden seien und sich etabliert hätten. „Das Ding läuft schon rund.“ Als schwierige Herausforderung bezeichnete er allerdings den personellen Wechsel, der dem Kinder- und Jugendbüro bevorsteht. Sandra Scheifele wird zum Ende des Jahres das Büro verlassen und neue berufliche Wege gehen. Niedermeyer erwartet erneut Nachwuchs, nachdem sie erst im Mai aus der Elternzeit zurückgekehrt war.

Nach der nun folgenden Neubesetzung sollen die Verantwortlichkeiten in dem Amt klar verteilt und auch die weiteren Schritte bezüglich der Jugendhilfeplanung angegangen werden, erklärte der Erste Beigeordnete Herbert Fitterling. Eines wird jedoch vermutlich bestehen bleiben: der Name. Zwar beklagte Mörixbauer den „defizitären“ Klang des Begriffs und empfahl ähnlich wie beim früheren Ausländerbeirat zu verfahren, der nun unter dem Namen „Forum für Integration“ firmiere. Jugendhilfeplanung sei ein „fachlich festgeschriebener Begriff“, erklärte Niedermeyer.

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