29 Göppingen: EWS-Arema

Der OB sieht sich als Deppen

Autor: kew | StZ 29.11.2010

Göppingen Der Umbau der EWS-Arena ist offenbar absichtlich heruntergerechnet worden.

Wer hat noch gleich das Tor geworfen? Diese Diskussionen sollen bei den Spielen von Frisch Auf Göppingen bald der Vergangenheit angehören. Der Gemeinderat hat jetzt gegen die Stimme des SPD-Stadtrats Klaus Wiesenborn den Einbau einer neuen Lautsprecheranlage in der EWS-Arena genehmigt und dafür 187 000 Euro bewilligt.

Die Gesamtkosten des Umbaus der einstigen Hohenstaufenhalle, der ursprünglich 11,5 Millionen Euro betragen sollte, erhöhen sich damit auf 17,39 Millionen Euro. Es handele sich aber in seinen Augen nicht um eine weitere Kostensteigerung, sagte der Oberbürgermeister Guido Till (parteilos). „Die alte Anlage ist einfach unter aller Sau." Der Linken-Stadtrat Christian Stähle hielt dem OB angesichts der Kostensteigerung dennoch vor, für eine beispiellose Fehlplanung verantwortlich zu sein. Der Grünen-Fraktionschef Christoph Weber sagte, es bringe nichts, am Anfang alles herauszurechnen, um es hinterher wieder aufzuschlagen, „weil man dabei nichts spart".

Man habe die Halle „sehr mager" geplant, „daraus hat sich ergeben, dass wir so vorgehen, wie wir vorgehen", sagte der Baubürgermeister Olav Brinker. Noch deutlicher wurde der CDU-Stadtrat Eberhard Neubrand: Dass die anfängliche Summe nicht ausreiche, „haben wir alle gewusst". Der günstige Preis habe aber dabei geholfen, das Projekt durchzusetzen.

Der OB wies dies für seine Person zurück. Er habe extra einen Baucontroller eingeschaltet, der die Kalkulation des Architekten damals bestätigte. „Ich ärgere mich schwarz darüber." Der Baubeschluss wäre auch für 17,5 Millionen Euro gefallen. „Wir hätten darüber vielleicht länger debattiert, aber ich wäre nicht hinterher bei jeder Kostensteigerung der Depp gewesen."

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