03.12.10 Bahntunnel GP (Fritz)

Leserbrief von Jörg-Matthias Fritz vom 03. Dezember 2010

SPD erzählt Mumpitz



Auch in Wahlkampfzeiten dürfen die Bürgerinnen und Bürger erwarten, dass konkurrierende Parteien redlich argumentieren. Dies sollte auch für Sozialdemokraten gelten. In seinem Leserbrief vom 3. Dezember malt SPD-Fraktionsvorsitzende Emil Frick wider besseres Wissen ein Horrorszenario von einem angeblich geplanten Tunnel unter dem Göppinger Bahnhof an die Wand, der bei einem Verzicht auf die Neubaustrecke Ulm-Stuttgart drohe.

Richtig ist, dass das von den Grünen beauftragte Büro Vierreg-Rößler untersuchte, welche theoretischen Möglichkeiten eines Ausbaus der Filstalstrecke bestünden. Das Gutachten kommt allerdings zum Ergebnis: Dieser Ausbau "erfordert zweifellos einen beträchtlichen baulichen Aufwand mit starken Eingriffen in die Landschaft und vermutlich relativ hohen Investitionskosten, vor allem wegen der schwierigen Geologie im Bereich der Geislinger Steige, aber bewirkt nur eine unzureichende Fahrzeitreduktion. Deshalb stellt sich durchaus die Frage, ob dieser Aufwand überhaupt zu rechtfertigen ist. Denn die genannte Fahrzeitverringerung zwischen den Hauptbahnhöfen von Stuttgart und Ulm im ICE-Verkehr ließe sich vermutlich auch durch die Verwendung von Zügen mit Neigetechnik auf der bestehenden Trasse erreichen, und zwar ganz ohne aufwendige Neubauabschnitte." (Gutachten Vieregg-Rößler, S. 58, September 2010)

Niemand denkt also an einen Bau eines Bahntunnels in Göppingen oder anderer erheblicher Eingriffe im Filstal. Auch wenn den Sozialdemokraten gerade die Felle wegschwimmen, sollten sie den Menschen keinen Mumpitz erzählen.

Jörg Matthias Fritz, Vorsitzender Die Grünen, Göppingen

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