07 Geislingen: Geburtshilfe

Unterschiedliche Meinungen zur Geburtshilfe

Autor: RODERICH SCHMAUZ | GZ 07.12.2010

Wie stehen die Landtagskandidaten im Wahlkreis Geislingen zur Schließung der Geburtshilfe an der Helfenstein Klinik? Für manche keine einfache Frage.

Geislingen. Sascha Binder, SPD-Kreisvorsitzender, Kreisrat und Bewerber bei der Landtagswahl hat sich eindeutig positioniert: Der Geislinger bedauert, dass die Geburtshilfe schließen muss, wegen des Geburtenrückgangs, aber auch, weil Schwangere in andere Kliniken abwandern würden. Er befürwortet die Schließung als notwendigen Schritt, um den Klinikstandort Geislingen zu erhalten.

Binder ist nicht Mitglied im Aufsichtsrat, ebenso wenig der Geislinger Bernhard Lehle. Doch anders als Binder distanziert sich der Kreis- und Stadtrat der Grünen, der auch für den Landtag kandidiert, von seiner Kreistagsfraktion. Überrascht habe ihn „die stramme Linie“ seiner Kollegin Martina Zeller-Mühleis, die für die Schließung und die Geheimhaltung des Beschlusses viel Verständnis äußerte. Dagegen betont Lehle: „Rein betriebswirtschaftliche Sichtweisen mögen den gefassten Beschluss nahelegen, die ortsnahe Daseinsvorsorge der Bevölkerung ist jedoch auch ein Wert, über den nicht mir-nichts-dir-nichts hinweggegangen werden kann.“ Knall auf Fall sei man vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Um Familien die Chance zu geben, sich zur Geburtshilfe in Geislingen zu bekennen und um Zeit zu gewinnen, ein zukunftsfähiges Modell zu finden, unterstützt Lehle die Initiative zum Erhalt der Geburtshilfe.

Die Bewerberin der Linken, Sabine Rösch-Dammenmiller, lehnt die Schließung der Geburtshilfe in Geislingen rundweg ab. Geld dürfe hier nicht die entscheidende Rolle spielen. Der FDP-Kandidat und Kreisvorsitzende der Liberalen, Professor Winfried Hüttl, der sich gegenwärtig bei einer Messe in Hanoi in Vietnam aufhält, umreißt in einer Mail seine Haltung so: „Ich bedauere die Schließung sehr.“ Er sei nicht einverstanden mit der späten Bekanntgabe, „die verständlicherweise emotional diskutiert“ werde. Es sei aber ein Faktum, dass man angesichts der demografischen Entwicklung medizinische Dienstleistungen zentralisieren müsse, damit sie bezahlbar bleiben. Mit Schließung der Geburtshilfe würden sich durch Spezialisierung der Klinik neue Chancen eröffnen, so Hüttl.

Die CDU-Abgeordnete Nicole Razavi saß gestern im Untersuchungsausschuss zum S 21-Polizeieinsatz. Ihre Stellungnahme folgt morgen.

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Weitere Spender

Viele kleine und große Beiträge notwendig

Autor: RODERICH SCHMAUZ | GZ 07.12.2010

Zur Erhaltung der Geburtshilfe an der Helfenstein Klinik sind weitere Spenden eingegangen. Natürlich sind auch kleine Beiträge willkommen.

Geislingen. Mit einem einmaligen Kraftakt soll die Schließung der Geburtshilfeabteilung an der Helfenstein Klinik Anfang 2011 abgewendet werden: Oberbürgermeister Wolfgang Amann, die niedergelassenen Ärzte und die GEISLINGER ZEITUNG rufen die Bevölkerung zu Spenden auf. 250 000 Euro sollen zur Defizitabdeckung aufgebracht werden. Würde die Geburtshilfe 2011 fortbestehen, soll in diesem Jahr ein tragfähiges Rettungskonzept erarbeitet werden.

Zum Auftakt haben 36 Personen, von uns auf die Schnelle darauf angesprochen, je 1000 Euro zugesagt. Zwischenzeitlich sind weitere Spendenzusagen eingegangen: Die Türkheimer Ortschaftsräte sammelten aus ihren Reihen insgesamt 1000 Euro. Je 1000 Euro spenden die frühere Amtsrichterin Marion Metzler-Rall, Grünen-Stadt- und Kreisrat Bernhard Lehle, Gärtnermeister Walter Vogt und der frühere Klinik-Chefarzt Professor Dr. Kurt Fleischer. Mit von der Partie ist Nervenarzt Dr. Gerd Kummer. 350 Euro sammelte der Projektchor „Die Kellerkinder“ bei Auftritten bei „Kerzenzauber, Kulinarisches und Kunst“ am Samstag in Bad Überkingen. Herzlichen Dank. Alle Spender werden noch im Bild vorgestellt.

Bitte beachten
  • Kleine und große Spendenbeträge bitte auf die beiden unten aufgeführten Konten der Stadtverwaltung Geislingen überweisen – immer unter Angabe des Zwecks.
  • Bei Beträgen über 200 Euro werden Spendenbescheinigungen ausgestellt.
  • Beim Scheitern der Aktion wird das Geld zurücküberwiesen.
  • Die GZ wird jeden Spender – sofern er das wünscht – namentlich nennen und mit einem kleinen Porträtfoto vorstellen; bitte der GZ Name, Beruf, Wohnort, Betrag und Foto mitteilen – als E-Mail an: geislinger-zeitung.redaktion@swp.de – Betreff: Geburtshilfe. Oder per Post: GZ, Hauptstr. 38, 73312 Geislingen

Spendenkonten Stadt: Stichwort: Erhalt der Geburtshilfe in der Helfenstein Klinik, VW0000–1111

Kreissparkasse Göppingen
Kontonummer 6000 482
BLZ 610 500 00

Volksbank in Geislingen
Kontonummer 600 786 005
BLZ 610 605 00

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