10 Aktionsbündnis „Göppinger gegen S21“

Aktionsbündnis: S21-Bau erst nach dem Stresstest

Autor:  | NWZ 10.12.2010

Göppingen. Das Aktionsbündnis „Göppinger gegen S21“ fordert ein Moratorium bis zum Ergebnis des Stresstests der Bahn. In ihrer jüngsten Sitzung diskutierten die Mitglieder des Göppinger Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 die Ergebnisse der Schlichtung und die sich daraus ergebenden Konsequenzen. Einig waren sich die Teilnehmer in der Forderung nach einem Vergabestopp und nach einem Moratorium zu den Bauarbeiten. Annerose Fischer-Bucher, die Sprecherin des Bündnisses, sagte, obwohl die Bahn rechtlich gesehen bauen dürfe, mache es keinen Sinn weiterzubauen, bevor der Stresstest und die Simulation, die der Schlichter Geißler gefordert habe und dem alle Beteiligten der Schlichtung zugestimmt hätten, nicht durchgeführt seien. Besonderen Wert lege man auf die Offenlegung und die Überprüfung der Ergebnisse, heißt es in einer Pressemitteilung. Fischer-Bucher bezweifelte, dass der Test den geforderten Leistungszuwachs von 30 Prozent in der Spitzenstunde mit guter Betriebsqualität erbringe.

Walter Kissling freute sich darüber, dass es in der Schlichtung möglich gewesen sei, durch Argumente die Realisierbarkeit und Zukunftsfähigkeit von K21 und die eklatanten Mängel von S21 aufzuzeigen. Alle Beteiligten hätten sich um eine faire Auseinandersetzung bemüht.

Das Bündnis begrüßte einerseits die vielen Verbesserungen, die von der Bahn zugesagt wurden, war aber nach wie vor einhellig der Meinung, dass der Kopfbahnhof leistungsfähiger sei als S21 und Kosten und Nutzen ebenso wenig in einem Verhältnis stünden wie die Risiken. Man hätte erwartet, dass die Bahn mit dem Bau nicht begonnen hätte, bevor bei der Neubaustrecke nicht alle Planfeststellungsverfahren abgeschlossen seien. Fischer-Bucher begrüßte es, dass Dinge, die man sonst nicht erfahren hätte, durch die Schlichtung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden seien. Walter Kissling wies darauf hin, dass es erst durch die Demonstrationen zur Schlichtung gekommen sei. Wenn die Bahn vor den Ergebnissen von Stresstest und Simulationen baue, werde es zu weiterem Widerstand kommen.

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