16 Göppingen: Bahntunnel

Da wird mit Scheuklappen argumentiert (Leserbrief)

Zum Leserbrief „SPD verunsichert Bürger“ von Wolfgang Blessing vom 10. Dezember

Autor: Peter Kunze, Göppingen | NWZ 16.12.2010

Die Logik von Herrn Blessing muss man erst mal verstehen: Die Stimmungsmache der S21-Gegner gegen einen neuen Tunnel vom Stuttgarter Hauptbahnhof auf die Filder ist aus seiner Sicht berechtigt.

Wer auf einen „Göppinger Tunnel“, der in einem von den Grünen beauftragten Gutachten entwickelt wird, verweist, will doch nur verunsichern. Da wird doch mit Scheuklappen argumentiert.

Dr. Frick liegt absolut richtig, dass er – auch gestützt von Tiefbauamtsleiter Renftle – die Konsequenzen eines solchen Tunnels aufzeigt und auf Widersprüche bei den Grünen und S21-Gegnern hinweist. Dagegen sein reicht halt nicht.

Im Übrigen scheint Herr Blessing etwas den Überblick verloren zu haben: Er fordert in seinem Leserbrief den Bau der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm. Genau von der haben sich die Grünen aber doch öffentlich verabschiedet und wollen mit den Zügen weiterhin allein durchs Filstal fahren lassen. Deshalb ja ihre Untersuchung eines Ausbaus der Stammstrecke, einschließlich eines Göppinger Tunnels.

Deswegen auch der hilflose Versuch von Herrn Fritz, den Lesern die Konsequenzen der Grünen-Haltung für das Filstal zu verschleiern.

Könnte Herr Blessing vielleicht gemeint haben „arme Grüne“, anstatt „arme SPD“?

zum Gutachten von Vieregg/Rössler…

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Tunnellösung steht im Gutachten (Leserbrief)

Zu den Leserbriefen „SPD verunsichert Bürger“ von Wolfgang Blessing vom 10. Dezember und „Keinen Mumpitz erzählen“ von Jörg Fritz vom 9. Dezember

Autor: Dr. Emil Frick, Göppingen, SPD-Fraktionsvortsitzender | NWZ 16.12.2010

Die unendliche Geschichte des grünen Opportunismus. Jörg Fritz, der Ortsvorsitzende der Grünen in Göppingen, hat natürlich Recht, dass konkurrierende Parteien redlich argumentieren sollen. Das gilt gleichermaßen für alle. Mir, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Emil Frick, wirft er vor ein Horrorszenario von einem angeblich geplanten Tunnel unter dem Göppinger Bahnhof (richtig zitiert müsste es lauten: ein 1,5 bis zwei Kilometer langer Tunnel unter der Göppinger Innenstadt) an die Wand zu malen. Ungeniert sekundiert ihm Wolfgang Blessing und unterstellt mir, dass ich in eine verstaubte Horrorkiste greife und einen Bahntunnel in Göppingen hervorzaubere.

Erfreulich ist, dass Jörg Fritz die Existenz eines von den Bundes- und Landes-Grünen bei dem Büro Vierregg-Rössler aus München in Auftrag gegebenes Gutachten bestätigt. Es wäre auch nicht sinnvoll, da dieses Gutachten in einer der Schlichtungsrunden thematisiert wurde und inhaltlich die gesamte Schlichtung im Internet einzusehen ist. Im übrigen liegt mir die verkehrliche Alternative des Büros Vierregg-Rösler vor.

Da die Bauverwaltung der Stadt Göppingen davon nichts wusste, habe ich dem Leiter des Tiefbauamtes, Helmut Renftle, die Unterlagen zugestellt. Jörg Fritz weiß ganz genau, dass das Gutachten der Grünen – wahrscheinlich von Steuergeldern bezahlt – die Tür zu Streckenbegradigungen und Tunnels aufmachen würde, wenn die Neubaustrecke nicht realisiert wird. Und er weiß auch ganz genau, dass die Bahn auf ihren Strecken nicht auf die anfällige Neigetechnik umstellt, bloß weil man im Filstal eine Sonderregelung braucht. „Der starke Geschwindigkeitseinbruch durch eine enge Kurve am Ostkopf des Bahnhofs Göppingen kann durch eine Neutrassierung der Fernverkehrsgleise mit Hilfe eines Tunnels, der je nach Variante 1,5 bis zwei Kilometer lang ist, beseitigt werden“ (Zitat aus dem Gutachten Vierregg-Rössler)

Es ist auch kein Geheimnis, dass der Möchtegern-Ministerpräsident, Verhandlungsführer der Grünen bei den Schlichtungsgesprächen und derzeitiger OB in Tübingen, Boris Palmer, nicht nur S 21 kippen will, sondern auch die Neubaustrecke Heimerl-Trasse entlang der Autobahn. Unverhohlen spricht er sich für den Ausbau der Filstaltrasse aus. Auch dies kann im Internet überprüft werden.

Alles Mumpitz oder was, Jörg Fritz? Als Landtagskandidat der Grünen sollte Ihnen ein derartiger Lapsus nicht passieren.

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