18 CDU-Landtagsabgeordnete: Überflüssige Pressemitteilungen

Die Begrüßer

Glosse

Autor: KLAUS NONNENMACHER | StZ 18.12.2010

Vielseitig. Unsere Landtagsabgeordneten teilen mit, dass sie unterstützen und sich starkmachen.

Was tun eigentlich unsere Landtagsabgeordneten das ganze Jahr über? Ein Blick in die Ablage überflüssiger Pressemitteilungen bringt Aufschluss: Sie fordern, unterstützen und begrüßen, machen sich abseits des parlamentarischen Alltags stark oder rufen in Erinnerung. Das vielseitige Tun speziell der CDU-Abgeordneten macht vor nichts halt.

Dietrich Birk unterstützt mit Vorliebe die Aufnahme diverser Vorhaben ins Landessanierungsprogramm. Nicole Razavi tut es ihrem Parteifreund gleich. Bereits elf Tage, bevor Birk ihr nacheifert, fordert sie die Sanierung der Landesstraßen im Kreis, und es gelingt ihr, sich überdies dafür einzusetzen und die Initiative ihrer Fraktion in dieser Sache zu begrüßen.

„Kunststück", mag sich der Salacher SPD-Abgeordnete Peter Hofelich denken, hat er doch eben erst seine CDU-Kollegen öffentlich angestachelt, sich dafür starkzumachen. Ansonsten steht er im Schatten der regierenden Christdemokraten. Begrüßen kann er die Gewährung von Fördergeldern kaum. Die Minister lassen gute Nachrichten lieber ihre CDU-Wahlkreisabgeordneten verkünden. So tut Hofelich, was man von der Opposition erwartet: Er kritisiert und mahnt an.

Birk und Razavi hingegen sind die Begrüßer. Dietrich Birk hat es darin zur Meisterschaft mit beachtlicher Bandbreite gebracht. Innerhalb weniger Tage begrüßt er neue Bildungshäuser, den Schlichterspruch zu Stuttgart 21 , den Ausbau der beruflichen Gymnasien, ein neues Informationsangebot für Lehrer sowie die Förderung eines Katzenhauses und das Programm „Singen-Bewegen-Sprechen" an Kindergärten.

Insgesamt haben Birk und Razavi allein in den letzten vier relativ ereignisarmen Wochen achtmal begrüßt, sich sechsmal starkgemacht, eingesetzt oder gefordert und viermal überdies unterstützt. Hochgerechnet auf ein ganzes betriebsames Jahr ergeben sich daraus knapp 100 Begrüßungen, rund 70 Einsätze und 50 Unterstützungen. Das wird sich aber bis zur Landtagswahl sicher noch erheblich steigern lassen.

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