26 Bad Boll: Grüne Etatrede

Grüne Impulse für Bad Boll

Vorschlags-Katalog bei Haushaltsreden

Autor: JÜRGEN SCHÄFER | NWZ 26.01.2011

Generationenfreundlich und klimagerecht: Mit einem ganzen Katalog von Vorschlägen will die Grüne Liste Bad Boller der Gemeinde neue Wege weisen.

Bad Boll. Es ist schon Tradition bei den Bad Boller Grünen, bei der Verabschiedung des Haushalts allgemeine Vorschläge einzubringen. Ihre Zielrichtung diesmal: Ideen für ein lebenswertes, generationenfreundliches und klimagerechtes Bad Boll. Klimaschutz sei eine vordringliche Aufgabe, erklärte die Grünen-Sprecherin Dorothee Kraus-Prause. Er solle mit erneuerbaren Energien und Energiesparen weiter vorangebracht werden, was sich auch bei der lokalen Wertschöpfung auszahle. Da die Gemeinde in diesem Bereich schon relativ viel unternommen habe, wünsche man einen Energiebericht und außerdem Öffentlichkeitsarbeit durch die Volkshochschule.

Bad Boll soll fahrradfreundlicher werden: Stolpersteine und störende Hecken sollten beseitigt, die Beschilderung verbessert werden. Näheres solle im Frühjahr bei einer Besichtigungsfahrt des Gemeinderats mit dem Bad Boller Fahrradbeauftragten Andreas Milde und dem Landkreis besprochen werden.

Über Verkehrsberuhigung in der Badstraße wollen die Grünen diskutieren, nachdem man in der Hauptstraße damit gute Erfahrungen gemacht habe. Sodann soll Bad Boll eine Fair-Trade-Gemeinde werden: „Das passt zu uns“, sagt Dorothee Kraus-Prause. In der Evangelischen Akademie sei das schon Alltag, die Gastronomie sei dafür aufgeschlossen.

Weitere Idee: Einen klima- und umweltfreundlichen Einkaufsführer herauszugeben, analog zum Einkaufsführer Hofverkauf, und die Warentauschbörse nach einem Jahr Pause wiederzubeleben. Die Grünen wünschen sich auch einen Bürgerbus, der im Rahmen des EU-Leuchtturmprojekts für erneuerbare Energien zur Debatte steht.

Zum Bereich Soziales und Bildung regen die Grünen einen runden Tisch an, der mindestens einmal im Jahr tagen soll. Er solle sich mit Themen wie Arbeitslosigkeit und Integrationsproblemen beschäftigen. Ferner solle man die Idee einer Bürgerstiftung aufgreifen. An der Lehrstellenbörse solle man weiterarbeiten. Wieder aktivieren wollen die Grünen den Volkshochschul-Ausschuss. Sie regen auch einen Ausschuss für bürgerschaftliches Engagement an. Wünschenswert finden sie ein Treffen der zahlreichen Gesundheitsanbieter am Ort.

Den Haushalt selbst beurteilen die Grünen als maßvoll. Gut finden sie, dass er ohne Gebührenerhöhung auskommt. Letzteres betont auch die CDU-Fraktion. Deren Sprecher Rainer Staib pocht auf die Fortsetzung der „umsichtigen“ Haushaltspolitik. Er mahnt an, beim EU-Leuchtturmprojekt für erneuerbare Energien Kosten und Nutzen nicht außer Acht zu lassen und sich bei der Stromkonzessions-Vergabe „nicht überschnell in teure wenn auch ökologisch gepriesene Beteiligungen verstricken zu lassen“. Nicht gelöst sei die Parksituation im Ort, bedauert Staib, weder bei den Kurzparkern noch an der Dürnauer- oder Gruibinger Straße. An unübersichtlichen Stellen solle man über ein Parkverbot sprechen.

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