Hotel-Pläne: Grüne fordern Aufklärung
„OB Till verweigert jegliche Informationen“
Autor: HELGE THIELE | NWZ 01.02.2011
Die Grünen werfen OB Till vor, dem Göppinger Gemeinderat jegliche Informationen über den Investor für ein Hotel an der Stadthalle zu verweigern.
Göppingen. Göppingens Oberbürgermeister Guido Till will die Hoffnung nicht aufgeben, dass das geplante Hotel an der Stadthalle doch noch gebaut wird. Die Verhandlungen mit dem potenziellen Investor, einem Göppinger Unternehmer, sowie dem möglichen Betreiber seien wieder aufgenommen worden, allerdings liefen die Gespräche schleppend, hatte Till Mitte Januar betont.
Die Fraktion der Grünen hat Tills Äußerungen jetzt zum Anlass genommen, mit dem Rathauschef hart ins Gericht zu gehen. Über den Stand der Dinge, kritisiert Fraktionschef Christoph Weber, habe der Gemeinderat „im Wesentlichen nur aus der Presse erfahren“.
OB Till hatte sich vor etwa einem Jahr vom Regierungspräsidium in Stuttgart telefonisch bestätigen lassen, dass er als Verwaltungschef korrekt handle, wenn er den Namen des Investors „zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennt“. Dieser „Zeitpunkt“ sei aber längst verstrichen, meint Weber. Die Fraktion der Grünen will daher unter anderem wissen, „ob es für die telefonische Zusage des Regierungspräsidiums inzwischen auch eine schriftliche Bestätigung gibt und ob der OB immer noch rechtens handelt, wenn er dem Gemeinderat bis dato jegliche Informationen über den oder die Investoren verweigert“.
Fraktionschef Weber berichtet von „bisher nie verneinten“ Spekulationen, wonach es sich bei dem Investor um den Göppinger Unternehmer Johannes Krauter handelt.
In Gemeinderatskreisen wird dieser Name bestätigt. Offenbar hat es bereits eine ganze Reihe von Treffen zwischen Till und Krauter gegeben, bei denen konkret über den Hotel-Bau und eine mögliche Kostenaufteilung gesprochen wurde. Die Grünen wollen nun „aufgrund des langen Zeitraums“, der verstrichen ist, wissen, „ob der Göppinger Unternehmer noch an dem Projekt interessiert ist“. Kritisch stehen die Grünen möglichen Finanzierungsverpflichtungen der Stadt im Zusammenhang mit den Hotel-Plänen gegenüber. Weber: „Wir wollen wissen, woher die Stadt das Geld nehmen will.“ Die Grünen vertreten die Meinung, „dass ein Hotel am oder womöglich im Park aufgrund der Stadtbild prägenden und finanziellen Auswirkungen nicht ausschließlich als Investorenprojekt gehandhabt werden kann, sondern als Bürgerprojekt gesehen werden muss“.
