02 Eislingen: Krummbrücke

Neue Brücke über Krumm

Eislingen verbindet zwei Straßen und verlegt neuen Abwasserkanal

Autor: TOBIAS FLEGEL | NWZ 02.02.2011

Eislingen erfüllt die Vorlagen des Landratsamtes und sich zugleich einen Wunsch: Zuschüsse ermöglichen den Bau einer Brücke. Danach bringt die Stadt das Abwassersystem in dem Gebiet auf Vordermann.

Eislingen. Rund zwanzig Jahre will der Eislinger Gemeinderat schon die Fils- und Solitudestraße mit einer Brücke über den Fluss Krumm verbinden. Nun sieht es so aus, als ob das Vorhaben Ende nächsten Jahres Wirklichkeit werden könnte.

Der Stadt hatte bislang das Geld für das Bauwerk gefehlt. Aus diesem Grund hatten Bürgermeister und Stadträte das Projekt zwar nicht vergessen, aber immer wieder verschieben müssen. Jetzt ist die Region Stuttgart bereit, Eislingen für den Bau der 280 000 Euro teuren Brücke mit insgesamt 85 000 Euro unter die Arme zu greifen. Dadurch bekommt die Stadt die finanzielle Luft, um die Verbindung endlich herstellen zu lassen.

Eislingen kann dadurch mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Autos, Radfahrer und Fußgänger gelangen künftig schnell von der Fils- auf die Solitudestraße und umgekehrt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Stadt das Gebiet an die Kanalisation anschließen kann. Spezielle Gruben fangen zurzeit das Abwasser auf. Das Landratsamt fordert jedoch, dass Eislingen das System dieses Jahr durch einen Kanal ersetzt.

Die Auflage wollte die Stadt zuerst nur mit einer sogenannten Rohrbrücke über die Krumm erfüllen. Durch die Zuschüsse von der Region reicht aber das Geld für eine Straßenverbindung über den Fluss. Der Abwasserkanal soll verlegt werden, sobald die Brücke steht. Dafür muss die Stadt voraussichtlich nochmals rund 150 000 Euro ausgeben.

Der Brückenbau bietet weiterhin die Gelegenheit, die Krumm dort zu renaturieren, wo sie in die Fils mündet. Die Entscheidung, ob Eislingen hierfür ebenfalls einen Zuschuss bekommt, will man in Stuttgart bald fällen. Außerdem soll ein rund 500 Meter langes Stück der Filsstraße, das durch die neue Flussüberquerung nicht mehr für den Verkehr benötigt wird, in einen Geh- und Radweg verwandelt werden.

Die Mitglieder des Eislinger Gemeinderates befürworten das Vorhaben nahezu geschlossen. In der jüngsten Sitzung kritisierte es lediglich Holger Hass. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen war der Meinung, dass die Stadt ihr Geld für wichtigere Dinge ausgeben sollte. Sinnvoll fand er zwar eine Renaturierung der Krumm, allerdings reiche eine abgespeckte Version der aktuellen Pläne. Seine Einwände teilten die übrigen Räte nicht. Sie lobten das Projekt, weil es mehrere Probleme löse und das Gebiet rund um die zwei Flüsse aufwerte.

Die Stadt will die neue Brücke voraussichtlich im Sommer bauen lassen. „Es soll ein erster funktionaler Abschnitt entstehen, über den der Verkehr fließen kann“, sagte Bürgermeister Klaus Heininger.

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