04.02.11 Alexander Bonde

Pressebericht vom 04. Februar 2011

Nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis

Der grüne Bundestagsabgeordnete Alexander Bonde auf Erkundungstour im Kreis

Am Mittwoch besuchte der haushaltspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion Alexander Bonde zusammen mit dem Geislinger Landtagskandidaten Bernhard Lehle das neue Süßener Wasserkraftwerk, die Geislinger Vesperkirche und in Grünbach den größten Milchbauernhof im Landkreis.

Alexander Bonde ist seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages, als er für den zurückgetretenen Cem Özdemir nachrückte. Der 36-jährige gebürtige Freiburger vertritt den ländlich geprägten Schwarzwälder Wahlkreis Emmendingen-Lahr und ist den Grünen im Kreis Göppingen besonders verbunden: Erst im November hatte er die WMF besichtigt und wenige Monate zuvor den Biergarten im Geislinger Stadtpark.

Nun also führte ihn sein Weg zunächst nach Süßen, wo ihm Armin Kuhn, grüner Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat und Gesellschafter der Ökostrom Süßen GmbH, dessen erst im Juni in Betrieb genommenes Flusskraftwerk erläuterte. Bonde erinnerte dabei, dass anfangs auch unter den Grünen noch manch einer Bedenken hatte, dass mit dem im Jahr 2000 unter Rot-Grün verabschiedeten Erneuerbare-Energien-Gesetz auch Wasserkraftwerke gefördert würden. Doch zeige sich in Süßen wieder einmal, dass sinnvoll genutzte Wasserkraft nicht nur sauberen Strom produzieren, sondern sogar zu Verbesserungen in der Flussökologie führen können: So habe, Armin Kuhn zufolge, der Fischbestand durch die begleitenden Maßnahmen bereits zugenommen.

Im Gespräch mit Kuhn, dessen Gemeinderatskollegen Walter Schmid, Kreis- und Gemeinderat Bernhard Lehle und weiteren kommunalpolitisch Interessierten kam Bonde schnell auf die prekäre Lage der Kommunalfinanzen zu sprechen: Er verteidigte dabei entschieden die Beibehaltung der Gewerbesteuer und forderte deren Ausbau zu einer kommunalen Wirtschaftssteuer. Diese solle etwa auch von Freiberuflern entrichtet werden, die dafür entsprechend weniger Einkommensteuer bezahlen müssten. So könnten die Einnahmen der Kommunen auf nachhaltige Weise erhöht und verstetigt werden.

Beim Besuch der Geislinger Vesperkirche im Seebach wurden Lehle und Bonde von GAL-Stadtrat Ismail Mutlu begleitet und von Pfarrer Dr. Karl-Heinz Drescher-Pfeiffer auf das Herzlichste begrüßt. Bonde zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt und Qualität der zum Menüpreis von nur 1,50 Euro angebotenen Speisen und Getränke, aber noch mehr von der freundlichen und geselligen Atmosphäre. Für Bernhard Lehle verdeutlichte der Besuch eindrücklich, dass „das Thema Armut auch in Geislingen längst angekommen ist, auch wenn viele das heute immer noch nicht wahrhaben wollen“.

Am Bauernhof der Familie Geiger im Donzdorfer Stadtteil Grünbach trafen Bonde, Lehle und Mutlu schließlich auf Aktive des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM). Gemeinsames Ziel sowohl der anwesenden Bauern als auch der Grünen: Die bäuerliche Landwirtschaft zu verteidigen gegen eine Industrialisierung der Produktion und hochwertige Nahrungsmittel verbrauchernah, gentechnikfrei und transparent zu erzeugen. Dazu bedürfe es aber einer radikalen Umsteuerung in der Agrarpolitik. Denn die derzeitige treibe die Erzeuger in einen ruinösen Wettbewerb auf Kosten sowohl der Bauern, als auch der Umwelt und der Gesundheit. Ausdrücklich begrüßten alle Teilnehmer des Gesprächs die Initiative „Die faire Milch“, denn sie garantiere den Bauern einen existenzsichernden Preis und den Verbrauchern einen besonders gesunden Genuss – ab Sommer übrigens auch im neuen Geislinger Einkaufszentrum Nel Mezzo. (Verkaufsstellen und nähere Informationen siehe www.die-faire-milch.de)

zur Veröffentlichung in der GZ vom 05. Februar 2011…

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