05 Alexander Bonde im Kreis

„Armut gibt es längst vor Ort“

Autor: | GZ 05.02.2011

Raum Geislingen.  Bäuerliche Landwirtschaft, klamme Kommunalfinanzen und Linderung der Armut waren Themen beim Besuch von Alexander Bonde (Grüne).

Am Mittwoch besuchte der haushaltspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen, Alexander Bonde, zusammen mit dem Geislinger Landtagskandidaten Bernhard Lehle das neue Süßener Wasserkraftwerk, die Geislinger Vesperkirche und in Grünbach den größten Milchbauernhof im Landkreis.

Bonde rückte 2002 für den zurückgetretenen Cem Özdemir ins Berliner Parlament nach. Der 36-Jährige vertritt den ländlich geprägten Schwarzwälder Wahlkreis Emmendingen-Lahr.

Im Gespräch mit kommunalen Mandatsträgern der Grünen kam Bonde schnell auf die prekäre Lage der Kommunalfinanzen zu sprechen: Er verteidigte entschieden die Beibehaltung der Gewerbesteuer und forderte deren Ausbau zu einer kommunalen Wirtschaftssteuer. Diese solle auch von Freiberuflern entrichtet werden, die dafür entsprechend weniger Einkommensteuer bezahlen müssten. So könnten die Einnahmen der Kommunen auf nachhaltige Weise erhöht und verstetigt werden.

Beim Besuch der Geislinger Vesperkirche im Seebach wurden Lehle und Bonde von GAL-Stadtrat Ismail Mutlu begleitet und von Pfarrer Dr. Karl-Heinz Drescher-Pfeiffer begrüßt. Bonde zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt und der Qualität der günstig angebotenen Menüs, aber noch mehr von der freundlichen und geselligen Atmosphäre. Bernhard Lehle stellte fest, dass "das Thema Armut auch in Geislingen längst angekommen ist, auch wenn viele das heute immer noch nicht wahrhaben wollen".

Am Bauernhof der Familie Geiger im Donzdorfer Stadtteil Grünbach trafen Bonde, Lehle und Mutlu Aktive des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM). Gemeinsames Ziel sei, die bäuerliche Landwirtschaft zu verteidigen gegen eine Industrialisierung der Produktion und hochwertige Nahrungsmittel verbrauchernah, gentechnikfrei und transparent zu erzeugen.

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