15 Wahlkampfauftakt der Grünen

„Bildung steht für uns ganz oben“

Grüne im Kreis starten in die heiße Phase des Landtagswahlkampfes

Autor: HELGE THIELE | NWZ 15.02.2011

Das Programm steht, die Plakate hängen: Die Grünen im Kreis starten in die heiße Phase des Landtagswahlkampfs. Neben Spitzenkandidat Winfried Kretschmann hat sich Parteiprominenz aus Berlin angesagt.

Kreis Göppingen. „Jetzt“ steht auf dem – natürlich grünen – Button, den Bernhard Lehle am Revers trägt. Die Botschaft des Landtagskandidaten der Grünen im Wahlkreis Geislingen ist mehrdeutig: „Jetzt“ beginnt der Wahlkampf, „jetzt“ ist die Zeit reif für einen Politikwechsel im Land – und „jetzt“ hat CDU-Ministerpräsident Stefan Mappus Grund, nervös zu werden. Gemeinsam mit Jörg Matthias Fritz, dem Landtagskandidaten der Grünen im Wahlkreis Göppingen, bat Lehle gestern zum Pressegespräch, um die Werbetrommel in eigener Sache zu rühren. Hauptgegner der Grünen im Wahlkampf wird die CDU bleiben. „Herr Mappus verteilt gerade Geld, das er nicht hat. Das machen wir nicht. Wir versprechen nichts, was wir nicht finanzieren können“, meinte Fritz. Für ihn und Lehle ist klar: Oberste Priorität hat die Bildung, „wenn Geld übrig ist, werden wir uns die anderen Dinge anschauen“. Intelligenz sei die wichtigste Ressource, „die wir haben“. Das Land brauche gut ausgebildete junge Menschen. Die Grünen fordern eine Basisschule, in der alle Schüler bis zur 9. Klasse gemeinsam lernen. Und: Einzelnen Schulen soll mehr Freiheit eingeräumt werden. „Wir wollen keine Reformen von oben verordnen“, sagen Lehle und Fritz. Sie verweisen auf das Modell „Schule von unten“, mit dem die rot-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen „sehr erfolgreich“ sei. Ganztagesschule, Schulsozialarbeit, der Ausbau der Kindertagesstätten – all das ist den Grünen wichtig. Die Kosten für den Ausbau der Kitas will die Partei durch eine Umwidmung des Landeserziehungsgeldes decken.

Elektromobilität, die Förderung erneuerbarer Energien und die Weiterentwicklung der Bürgerbeteiligung sind ebenfalls fester Bestandteil des Programms. „Die Bürger wollen nicht erst am Ende jahrelanger Verfahren gefragt werden, sie wollen in die Planung der Projekte einbezogen werden“, betont Fritz und nennt Stuttgart 21 als Beispiel.

In Umfragen liegen die Grünen bei rund 25 Prozent. Sowohl Jörg Matthias Fritz als auch Bernhard Lehle machen sich da Hoffnungen, über die Zweitauszählung ein Landtagsmandat zu erringen. Würden die Grünen auch mit der Linkspartei koalieren? Fritz schließt nichts aus. Die Linke im Kreis sieht Fritz zwar vor allem als Partei „für Krawall und Klamauk“, auf Landesebene müsse man aber je nach Wahlergebnis „mit allen“ reden – jedoch „ohne unsere Grundsätze zu verkaufen.“ Prominente Hilfe im Wahlkampf bekommen die Grünen im Kreis von Spitzenkandidat Winfried Kretschmann (12. März) sowie der Doppelspitze der Bundespartei, Claudia Roth (2. März) und Cem Özdemir (25. März).

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