24 Göppingen: Einkaufszentrum (Kopie 1)

Die Investoren brauchen noch mehr Geduld

Autor: kew | StZ 24.02.2011

Göppingen Die Standortentscheidung für ein Einkaufszentrum soll nun am 26. Mai fallen. Die Bürger werden wohl nicht befragt.

Der Göppinger Gemeinderat gönnt sich noch einmal zwei Monate Bedenkzeit. Die Fraktionsvorsitzenden haben sich mit dem Oberbürgermeister Guido Till darauf verständigt, die Entscheidung über den Standort für ein Einkaufszentrum in der Innenstadt erst am 26. Mai zu treffen. Offiziell muss der Ältestenrat diesem Zeitplan in seiner heutigen Sitzung noch zustimmen. Dies gilt allerdings als Formsache, weil in ihm ebenfalls die Fraktionsvorsitzenden vertreten sind. Ursprünglich hatte die Standortentscheidung in der Märzsitzung fallen sollen.

Auch die kurzfristig vom OB vorgeschlagene zweite Anhörung in der Stadthalle wird verschoben. Sie soll nicht am kommenden Montag, sondern erst am 16. Mai stattfinden. Dann soll neben dem Investor Sonae Sierra, der in der Bleichstraße bauen möchte, und der Management für Immobilien AG (MFI), die ein 18 000 Quadratmeter großes Center am Busbahnhof plant, auch ein Vertreter von Strabag Real Estate auf dem Podium sitzen. Das Stuttgarter Unternehmen, das sich erst Ende Januar über einen Mittelsmann bei der Stadt meldete, hält am Busbahnhof auch ein nur 12 500 Quadratmeter großes Center für denkbar. Allerdings will Strabag lediglich als Bauherr auftreten. Ein Betreiber fehlt bis jetzt.

Eine Volksbefragung, wie sie OB Till am vergangenen Samstag bei einem StZ-Interview ins Spiel gebracht hatte, findet im Gemeinderat keine Mehrheit. „Das Thema ist viel zu komplex", sagte der CDU-Fraktionschef Felix Gerber. Zudem werde es schwierig, sich auf eine klare Fragestellung zu einigen, die mit Ja oder Nein zu beantworten sei. Nur die Grünen zeigten sich aufgeschlossen. „Ein klares Votum der Bürgerschaft stärkt die städtischen Interessen gegenüber den Investorenwünschen", sagte der Fraktionschef Christoph Weber. Allerdings dürfe eine Bürgerbefragung nicht erst dann erfolgen, wenn die Verantwortlichen nicht mehr weiterwüssten.

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